Salvini behauptete bei der Wahlveranstaltung, dass das Volk in einem Referendum "Ja oder Nein zur Schließung der Fabriken" sagen könne.

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Rom – Der Chef der italienischen Rechtspartei Lega, Matteo Salvini, fordert vor den Parlamentswahlen am Sonntag eine Volksabstimmung über den von Italien geplanten Ausstieg aus der Produktion von Benzin- und Dieselfahrzeugen ab 2035. "Es müssen die Italiener sein, die Ja oder Nein zu dem von Brüssel auferlegten Wahnsinn sagen, der Benzin- und Dieselfahrzeuge ab 2035 verbietet", so Salvini bei einer Wahlveranstaltung nahe Turin, Italiens Autoindustrie-Hauptstadt.

"Zu sagen, dass in Europa keine Autos mehr produziert werden und wir nur noch Elektroautos herstellen, bedeutet, dass wir Leute in Turin entlassen und sie in Peking arbeiten lassen", so der Lega-Chef. Im gehe es um die italienischen Arbeiterinnen und Arbeiter sowie Unternehmen. "Wenn die Lega in die Regierung kommt, wird es ein Referendum geben. Die neuesten Eurodiesel sind emissionsfrei und haben keinerlei Auswirkungen auf die Umwelt", sagt Salvini.

Unternehmerverband sieht Arbeitsplätze gefährdet

"Es ist richtig, dass das italienische Volk mit einem Volksreferendum, das den Triumph der Demokratie darstellt, Ja oder Nein zur Schließung der Fabriken sagen kann", fügte der Lega-Chef hinzu.

Der einflussreiche Unternehmerverband Confindustria hatte sich zuletzt kritisch zum Beschluss des EU-Parlaments ausgesprochen, ab 2035 nur noch Privat-Pkws und leichte Nutzfahrzeuge ohne Diesel- oder Benzinantrieb neu zuzulassen. "Tausende von Arbeitsplätzen sind in Italien gefährdet, ein ganzer Industriesektor droht zu verschwinden", warnte Giovanni Baroni, Vizepräsident von Confindustria. (APA, 21.9.2022)