In Reaktion auf die geplante Kürzung von EU-Geldern sagte Präsident Milanović: "Und was kommt als Nächstes? Ungarn in Richtung Russland zu drängen."

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Zagreb/Budapest/Brüssel – Kroatiens Präsident Zoran Milanović hat die geplante Kürzung milliardenschwerer EU-Mittel für Ungarn kritisiert. "Das ist eine Katastrophe. Ich werde der Erste sein, der dafür kämpft, dass dies mit Ungarn nicht passiert", sagte der kroatische Präsident am Mittwoch laut der Nachrichtenagentur Hina.

Objektive Kritik an Orbán

Milanović bezog sich auf den Vorschlag der Europäischen Kommission, Ungarn wegen Korruption und anderer Verstößen gegen den Rechtsstaat Zahlungen in der Höhe von rund 7,5 Milliarden Euro aus dem EU-Budget zu kürzen. Er bezeichnete die Kommission als "Besserwisser" aus Brüssel, die Ungarn aus "ideologischen Gründen" zwei Drittel der Gelder aus den Kohäsionsfonds entziehen wollen.

Man dürfe nicht müde werden, objektive Kritik an dem zu üben, was der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán in manchen Fällen falsch mache, sagte Milanović. "Aber ihm zwei Drittel (der Mittel, Anmerkung) wegzunehmen ... Und was kommt als Nächstes? Ungarn in Richtung Russland zu drängen", fügte er laut Hina hinzu. (APA, red, 21.9.2022)