Das Schiedsgericht stellte laut dem Bericht fest, dass der damalige Einstieg der in der Schweiz ansässigen Swarovski International Holding in die Daniel Swarovski KG in Österreich der seit Jahrzehnten gültigen Familienverfassung von Swarovski widerspreche.

Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

Wattens – Im Streit unter den Gesellschaftern rund um den Konzernumbau des Tiroler Kristallkonzerns Swarovski hat die "Opposition" rund um den Tiroler Präsidenten der Industriellenvereinigung (IV), Christoph Swarovski, nun in Schiedsklagen recht bekommen. Wie die "Tiroler Tageszeitung" berichtete, soll die Strukturreform – konkret der Einstieg der Schweizer Swarovski International Holding (SIH) in das Stammhaus in Wattens und weitere Einschränkungen der Gesellschafterrechte – offenbar rechtswidrig sein.

Das gehe aus einem Urteil des Schiedsgerichts hervor. Alle damit verbundenen rechtswidrigen Beschlüsse seien demnach nichtig bzw. müssten rückabgewickelt werden, so die "TT". Somit seien alle Gesellschafter wieder direkt beteiligt, und der bekannte Familienbeirat aus sechs Mitgliedern werde weiterhin die Interessen der Gesellschafter im In- und Ausland vertreten.

Widerspruch zur Familienverfassung

Als zentraler Punkt der Strukturreform, die von Ex-CEO Robert Buchbauer angetrieben worden war, galt der damalige Einstieg der in der Schweiz ansässigen Swarovski International Holding in die Daniel Swarovski KG in Österreich im Zuge einer Kapitalerhöhung. Laut den damaligen Beschlüssen hätte die SIH mit über 80 Prozent die Mehrheit übernommen und damit die Rechte der einzelnen Gesellschafter ausgehebelt. Das Schiedsgericht stellte nunmehr laut dem Bericht jedoch fest, dass dies der seit Jahrzehnten gültigen Familienverfassung von Swarovski widerspreche.

Der Konzern bestätigte der APA, dass "Entscheidungen gefallen" seien, die nun geprüft würden. Im Fokus des Handelns stehe "Kontinuität" sowie die "nachhaltige Absicherung von Swarovski auf allen unternehmerischen Ebenen und auf allen Märkten". Die Transformation zeige bereits Wirkung und laufe "unter der Führung des neuen CEO Alexis Nasard mit dem Ziel, das Geschäftsmodell entlang der Wertschöpfungskette skalierbar und auf profitables Wachstum ausgerichtet anzupassen weiter". (APA, 22.9.2022)