Felix Josef (Studienautor von Triconsult), Kristin Hanusch-Linser (Vizepräsidentin der IAA), Jürgen Bauer (Obmann der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Wien)

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Wien – Auch die Kommunikationsbranche leidet unter einem Fachkräftemangel, die IAA (International Advertising Association) und die Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Wien haben dazu die Employerbrand-Studie 2022 in Auftrag gegeben. Befragt wurden die Mitglieder der beiden Organisationen im Juli und August dieses Jahres. "Ziel der Studie war es, den aktuellen Fachkräftemangel im Bereich Marketing/Werbung und Kommunikation auf den Grund zu gehen und mögliche unattraktive Rahmenbedingungen der Branche, aber auch Motivatoren zu identifizieren", sagen Fachgruppenobmann Jürgen Bauer und Kristin Hanusch-Linser, Vizepräsidentin der IAA.

Arbeitsdruck hoch, Wechselwilligkeit gering

"Der Arbeitsdruck wird von 37 Prozent aller Befragten klar am häufigsten genannt, wenn es um die unattraktiven Faktoren der Branche geht. Allem Anschein nach gibt es hier ein Organisationsproblem seitens der Arbeitgeber, da die Leistungsbereitschaft und der Spaß an der Arbeit für die Beschäftigten als besonders hoch einzuschätzen sind", so Studienautor Felix Josef von Triconsult. Auffallend sei, "dass die Wechselwilligkeit trotz dieses Faktors insgesamt überraschend gering ist. Die Branche wird nach wie vor als sehr attraktiv empfunden".

Sinnstiftende Arbeit und Freiraum beim Arbeiten wichtig

Neben fairer Entlohnung (36 Prozent) werden in der Umfrage zunehmend deutlich neue Attraktoren wie sinnstiftende Arbeit (30 Prozent) und Freiraum beim Arbeiten (27 Prozent) als relevante Faktoren genannt. Titel und sozialer Background würden hingegen stark an Bedeutung verlieren.

"Während es früher angesagt war für möglichst große und bekannte Marken zu arbeiten, wollen die Akteur*innen der Branche heute lieber für die vegane Würstelbude ums Eck kommunizieren. Die Branche selbst muss also zu einem neuen Selbstverständnis finden und die Transformation, die sie für ihre Kunden kommuniziert, auch selbst präsentieren", fasst Fachgruppenobmann Jürgen Bauer die Ergebnisse zusammen. (red, 22.9.2022)