Keine Steuern mehr auf Gehaltserhöhungen: Ob dieses Versprechen von Wöginger hält?

Foto: Heribert Corn

Was nützt der Regierung eine Wohltat, wenn die Menschen sie nicht verstehen? Die Abschaffung der kalten Progression ist da eine besonders harte Nuss. Das Ganze hat irgendetwas mit Grenzsteuersätzen und Inflation zu tun. Viel zu komplex, um durchzusteigen.

Also bemühte sich August Wöginger, betont bodenständiger Klubchef der ÖVP, um Vereinfachung. Für ein Video packte er nicht nur sein schönstes Innviertlerisch aus, sondern auch einen Stapel Geldscheine. Bisher hätte man von 100 Euro Gehaltserhöhung 30 Euro an Steuern gezahlt, rechnete der "Gust" vor. Nun seien die drei Zehner nicht mehr abzuliefern: Das sei das Aus für die kalte Progression.

Mancher Steuerzahler mag da in Jubel ausgebrochen sein. Denn demnach wäre gleich die ganze Progression gefallen, nicht nur der inflationsgetriebene, "kalte" Teil. In dem Fall bräuchte es allerdings bald ein neues Wöginger-Video: Staatspleite, einfach erklärt. (Gerald John, 23.9.2022)