So sieht Noru von oben aus.

Foto: AP/NASA Worldview, Earth Observing System Data and Information System

Manila –Bei einem Taifun in Japan sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Bei dem zweiten Toten handle es sich um einen Mann aus der Stadt Fukuroi in der Präfektur Shizuoka, dessen Auto überflutet wurde, wie der Katastrophenschutz am Sonntag mitteilte. Bereits am Samstag war bekannt geworden, dass ein Mann infolge des Taifuns gestorben war. Sein Haus war von einem Erdrutsch getroffen worden.

Der Taifun Talas war am Samstagmorgen im Osten der Insel Honshu auf Land getroffen und hatte heftige Regenfälle mit sich gebracht. Wie ein Beamter des Katastrophenschutzes sagte, wurde am Sonntag noch ein Mensch vermisst. Sein Auto war in ein Loch gefallen, das sich plötzlich auf einer Straße aufgetan hatte.

Ein umgestürzter Strommast in Japan.
Foto: IMAGO/Kyodo News

Nach Angaben des japanischen Wetterdienstes fielen in Shizuoka innerhalb von 24 Stunden teils mehr als 40 Zentimeter Regen. Durch heftige Regenfälle ausgelöste Erdrutsche brachten mehrere Strommasten zum Einsturz, wodurch am Samstag in bis zu 120.000 Haushalten der Strom ausfiel. Am Sonntag waren noch knapp 3.000 Haushalte betroffen. Nach Behördenangaben hatten etwa 55.000 Haushalte am Sonntag auch kein fließendes Wasser, weil Trümmer einen Wasserzulauf verstopft hatten.

Japan befindet sich derzeit in der Taifunsaison, die jährlich etwa 20 solcher Stürme mit heftigem Regen mit sich bringt. Diese verursachen häufig Überflutungen und Erdrutsche. Am vergangenen Wochenende waren durch den Taifun Nanmadol im Südwesten Japans vier Menschen getötet und 147 verletzt worden.

Supertaifun kommt auf Philippinen zu

Indes hat ein Supertaifun am Sonntag Kurs auf die Philippinen und deren dichtbesiedelte Hauptinsel Luzon genommen. Die Behörden ordneten die Evakuierung von Küstenstädten an. Der tropische Wirbelsturm Noru habe sich "schlagartig verstärkt" und inzwischen eine maximale andauernde Windgeschwindigkeit von 185 Stundenkilometern, teilte der staatliche Wetterdienst mit.

Der Sturm sollte voraussichtlich am Nachmittag oder Abend Ortszeit die Küste erreichen – rund 80 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Manila. Dann könnte er nach Angaben des Wetterdienstes bis zu 205 Stundenkilometer stark werden.

Die Behörden warnten vor Sturmfluten, weitflächigen Überschwemmungen und Erdrutschen. "Wir rufen Bewohner der gefährdeten Gebiete auf, die Evakuierungsaufrufe zu befolgen", sagte Polizeichef Rodolfo Azurin.

Ein Evakuierungszentrum in der Aurora Province.
Foto: Reuters/RICARDO BALALA JR.

Meteorologe: "Beispiellos"

Die Philippinen werden regelmäßig von Stürmen heimgesucht, Wissenschafter warnen, dass die Stürme wegen der Erderwärmung heftiger werden. Der Meteorologe Robb Gile sagte, das schnelle Anschwellen des Supertaifuns Noru sei "beispiellos". Die Windstärke habe binnen eines Tages um 90 Stundenkilometer zugenommen.

Voraussichtlich wird sich Noru zu einem Taifun abschwächen, wenn er über die Insel Luzon hinwegzieht, bevor er die Südchinesische See erreicht und dann nach Vietnam weiterzieht.

Ende vergangenen Jahres waren durch den Supertaifun Rai mehr als 400 Menschen ums Leben gekommen und hunderttausende Menschen obdachlos geworden. Jedes Jahr fegen durchschnittlich 20 Stürme über den Inselstaat hinweg. Beim bisher heftigsten Taifun Haiyan im Jahr 2013 wurden 7.300 Menschen getötet oder als vermisst gemeldet. (APA, 26.9.2022)

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