Männer begutachten die Stelle des Schusswechsels.

Foto: Reuters / Raneen Sawafta

Nablus – Israelische Sicherheitskräfte haben im besetzten Westjordanland einen Palästinenser erschossen. Soldaten hätten am Sonntag bei einer Routinepatrouille bei Nablus im Norden des Palästinensergebiets auf "bewaffnete Verdächtige" in einem Auto und auf einem Motorrad geschossen, erklärte die israelische Armee. Einige der Verdächtigen seien von Schüssen getroffen worden. Nach palästinensischen Angaben gehörte der Getötete einer neuen militanten Palästinensergruppe an.

Dort vernetzen sich junge Kämpfer. Israel hält das Westjordanland seit dem Sechs-Tage-Krieg im Jahr 1967 besetzt. In den vergangenen Jahren wurden israelische Militärfahrzeuge und Kontrollposten wiederholt Ziel palästinensischer Angriffe. Vor mehreren jüdischen Feiertagen, die am Sonntagabend mit dem Neujahrsfest Rosh HaShanah beginnen, sind die israelischen Sicherheitskräfte in besonderer Alarmbereitschaft.

Seit einer Reihe anti-israelischer Anschläge ist die Lage in der Region ohnehin angespannt. Die israelische Armee hat seit März ihre Einsätze im Norden des Westjordanlands verstärkt – insbesondere in Nablus und Jenin, wo bewaffnete Palästinenser aktiv sind. Am Samstag hatten israelische Sicherheitskräfte bei Nablus bereits einen palästinensischen Autofahrer erschossen, der nach Armeeangaben versucht hatte, sie zu überfahren. Nach palästinensischen Angaben handelte es sich um einen Autounfall. (APA, 25.9.2022)