Die Fachhochschulen bilden mittlerweile fast 20 Prozent aller österreichischen Studierenden aus.

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Die Teuerung macht auch vor dem Bildungssektor keinen Halt. Gemeinsam wandten sich am Montag Vertreterinnen und Vertreter der Wiener Fachhochschulen an die Öffentlichkeit, um ihre prekäre Finanzsituation aufzuzeigen. Auch die österreichische Fachhochschulkonferenz (FHK), Interessensvertretung aller österreichischen FHs, thematisierte bereits die dramatische finanzielle Lage an den Fachhochschulen. Die aktuellen Kostensteigerungen, unter anderem bei Energie und Personal, träfen die Bildungseinrichtungen besonders hart.

Dass die aktuelle wirtschaftliche Ausnahmesituation zu einer Notlage führe, sei jedoch wenig überraschend, habe doch die Bundesförderung pro Studienplatz von 1993 bis heute gemessen am Verbraucherpreisindex 36 Prozent an Wert verloren. Würden die Fördersätze nicht rasch und nachhaltig angepasst werden, drohen dem Studienbetrieb an den Fachhochschulen massive Einschnitte. Sparmaßnahmen wie die Schließung von Labors sowie Kürzungen bei Lehrveranstaltungen und Personal wären die Folge.

Mehr Studienplatzförderung

Die Fachhochschulen bilden mittlerweile fast 20 Prozent aller österreichischen Studierenden aus und bringen über 30 Prozent der jährlichen Hochschulabsolventen hervor. Rund 23.000 Studierende starten derzeit an den FHs in das neue Studienjahr. Geht es nach den Vertreterinnen und Vertretern der Bildungsinstitutionen, soll die Förderung schon ab Jänner 2023 um mindestens 20 Prozent erhöht werden. Dies könne die Teuerung, sprich Personalkosten sowie Energiepreise, etwas abfedern.

Ohne eine Anhebung in der geforderten Höhe sei die Qualität an Fachhochschulen nicht aufrechtzuerhalten. An einen weiteren Ausbau des Sektors sei ohne Anpassung ohnehin nicht zu denken. Eine weitere Forderung der FHK ist deshalb ein Finanztopf für Sonderaufgaben, welche bislang zwar erfüllt, aber "nicht durch weitere finanzielle Mittel abgegolten" worden seien.

"Aktuell ist das wichtigste Planungsinstrument des Fachhochschulsektors, der Fachhochschulentwicklungs- und Finanzierungsplan, in Vorbereitung. Dort müssen diese Erhöhungen jetzt abgebildet werden", sagt FHK-Präsidentin Ulrike Prommer. Der neue Fachhochschulentwicklungs- und Finanzierungsplan soll im Dezember 2022 in Konsultation gehen. (dang, 26.9.2022)