Coworking- und Flex-Office-Flächen sind wieder eindeutig im Vormarsch. Mehrere Anbieter haben diesen Herbst ihr Angebot erweitert, manch einer ist nun auch neu auf dem Wiener Markt. Letzteres trifft auf den Ruby Workspace in der Alten Post in der Wiener City zu.

Foto: Putschögl

"Ruby Paul" heißt das neueste Baby der Gruppe, denn die Workspaces tragen bei Ruby immer männliche, die Hotels immer weibliche Vornamen, erklärt Fabian Zellinger, der als Group Director unter anderem die Workspaces verantwortet, beim Besuch des STANDARD.

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Ansonsten verfolge man die Strategie, Workspaces in jenen Städten zu eröffnen, in denen es schon ein oder mehrere Ruby Hotels gibt. Der Grund sind Synergieeffekte, die sich dadurch erzielen lassen, beispielsweise beim Facility-Management. Oder dass dann in den Ruby Workspaces gleich auch Meetingräume (Bild) für Hotelgäste bereitgestellt werden können.

Fotos: Ruby Gruppe

Aus diesen Gründen achtet man auch darauf, dass immer eine gewisse geografische Nähe zwischen Hotel und Workspace besteht. In Wien ist man mit der Alten Post (linkes Bild, im Hintergrund) nun in unmittelbarer Nachbarschaft zum Ruby Lissi Hotel am Fleischmarkt – einem von drei Ruby-Hotels in Wien.

Fotos: Putschögl, Ruby Gruppe

Ruby Workspaces gab es zuvor bereits in München, Hamburg und Düsseldorf. Nach der nunmehrigen Eröffnung in Wien folgt im November ein Standort in Amsterdam. Im kommenden Jahr stehen drei Neueröffnungen an, darunter Stuttgart und Florenz. "Unser Ziel ist es, pro Jahr drei neue Workspaces aufzusperren", sagt Zellinger. Bei Hotels ist der Expansionswille noch stärker, da peilt man acht bis zwölf pro Jahr an. 15 Hotels betreibt die Gruppe derzeit, 19 sind laut Zellinger in Bau beziehungsweise Umsetzung.

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Der Wiener Standort ist mit 4.000 Quadratmetern beziehungsweise 450 Arbeitsplätzen nun der größte Workspace im Ruby-Universum. 50 Prozent der Arbeitsplätze seien bereits belegt oder reserviert, hieß es beim Rundgang. Es gibt hier einerseits Teambüros für bis zu 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, andererseits Klein- und Einzelbüros sowie auch Flex-Arbeitsplätze (Bild), die tage-, wochen- oder monateweise gemietet werden können.

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Kleine verschließbare Einzelbüros, sogenannte "Micro Offices", gibt es hier auch – 21-mal (siehe rechtes Bild). Sie sind mit Schreibtisch, Pinnwand, Garderobe und sogar einer kleinen Sitzbank mit Stauraum ausgestattet.

Für die Einrichtung beziehungsweise Ausstattung des Ruby Workspaces in Wien war Ruby-Designerin Carolin Bauer zuständig. Sie hat sich ein Konzept aus Vintage- und Recyclingstücken überlegt, bei dem auch alte Postmöbel und -devotionalien, etwa eine alte Briefwaage und mehrere Postsortierkästen, eine große Rolle spielen. Wie man auf dem linken Bild sieht, macht das auch vor den WCs nicht halt.

Fotos: Ruby Gruppe, Putschögl

Alte "Post"-Schriftzüge finden sich hier nun genauso wie ein alter Post-Leiterwagen und andere Versatzstücke aus der Geschichte des Brief- und Paketversands. Wenn man auf Vintage steht, mag man das vermutlich.

In einem Untergeschoß gibt es auch noch ein paar Räume zum Relaxen und Entspannen, darunter auch eine kleine Ecke für ein Mittagschläfchen, an der beim Besuch des STANDARD aber noch gearbeitet wurde. Ein "Kicker" beziehungsweise "Wuzzler", wie man in Wien dazu sagt (Tischfußball), wird sich da auch noch dazugesellen.

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Einen Eintagespass mit Flex-Office-Schreibtisch, einem Druckerkontingent, gratis Kaffee, Tee oder Wasser und Highspeed-Internet gibt es im Ruby Workspace ab 30 Euro, eine "Membership", mit der dann auch an anderen Ruby-Standorten gearbeitet werden kann, gibt es ab 60 Euro. Ab 300 Euro sind die monatlichen Check-ins unlimitiert, da kann man dann also auch an jedem Tag ins Ruby Paul kommen. Der Zutritt ist rund um die Uhr möglich, der Concierge ist aber nur zu normalen Bürozeiten vor Ort.

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Was man zum Schluss aber vielleicht auch noch erwähnen sollte: Das Gebäude, in dem sich der Ruby Workspace befindet – die Alte Post zwischen Postgasse und Dominikanerbastei in der Wiener Innenstadt –, ist derzeit noch großteils eine Baustelle. (Martin Putschögl, 28.9.2022)

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