Migrationsminister Mitarachi forderte eine "Symmetrie" zwischen der Verantwortung der Ankunftsländer und der Solidarität aller EU-Länder.

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Athen – Griechenland hat den EU-Mitgliedsländern eine Verweigerungshaltung bei der Unterbringung von Flüchtlingen vorgeworfen. Es sei "enttäuschend", dass seine europäischen Partner bisher nur 1017 Umsiedlungsstandorte angeboten hätten, sagte der griechische Migrationsminister Notis Mitarachi am Montag bei einer Pressekonferenz in Athen. Es gebe bei einer "Mehrheit" der Mitgliedsstaaten einen "Mangel an Bereitschaft" ihren Teil beizutragen, fügte er hinzu.

Griechenland ist eines der Hauptankunftsländer für ungeregelte Zuwanderung in die Europäische Union. Die EU-Migrationsminister hatten im Juni einen auf Freiwilligkeit basierenden Mechanismus beschlossen, mit dem Flüchtlinge von ihrem Ankunftsort in andere Mitgliedsstaaten umverteilt werden können.

160.000 Menschen erwartet

Mitarachi forderte eine "Symmetrie" zwischen der "Verantwortung der Ankunftsländer und "der Solidarität, die alle EU-Länder zeigen müssen". Die betroffenen Länder Griechenland, Spanien, Italien, Malta und Zypern erwarten nach Angaben des Ministers in diesem Jahr 160.000 Menschen, die übers Mittelmeer an ihren Küsten ankommen.

Die konservative Regierung von Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis betreibt seit 2019 eine harte Grenzpolitik. Die Grenze zur Türkei wurde geschlossen, die Zahl an Zuwanderern deutlich gesenkt. NGOs werfen der Regierung illegale Pushbacks von Flüchtlingen vor. Athen weist die Anschuldigungen zurück. (APA, 26.9.2922)