IAEA-Chef Rafael Grossi.

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Wien – Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, hat in Wien den Leiter der iranischen Atombehörde getroffen. "Der Dialog mit dem Iran zur Klärung offener Sicherheitsfragen wurde wieder aufgenommen", schrieb Grossi nach dem Treffen mit Mohammed Eslami, der auch iranischer Vizepräsident ist, im Onlinedienst Twitter. Grossi und Eslami trafen sich am Montag am Rande der jährlichen Generalkonferenz der IAEA.

In Wien werden auch die Gespräche über eine Wiederbelebung des Atomabkommens von 2015 geführt, die aber seit Monaten feststecken. Das Abkommen sollte verhindern, dass Teheran Atomwaffen entwickelt. Unter dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump waren die USA 2018 aber einseitig aus dem Abkommen ausgestiegen und hatten neue massive Sanktionen gegen den Iran verhängt. Daraufhin zog sich auch Teheran schrittweise aus seinen Verpflichtungen aus dem Abkommen zurück.

Besitz von Atomwaffen "nicht angestrebt"

Die IAEA hatte Teheran zuletzt vorgeworfen, seine Uran-Anreicherung weit über die im internationalen Atomabkommen vereinbarten Grenzen hinaus fortgesetzt zu haben. Die IAEA erklärte, sie könne nicht "garantieren, dass das iranische Atomprogramm ausschließlich friedlich" sei.

Der iranische Präsident Ebrahim Raisi hatte vergangene Woche in einer Rede vor der UN-Vollversammlung erneut versichert, dass sein Land nicht den Besitz von Atombomben anstrebe. "Die Islamische Republik des Iran strebt nicht den Bau oder Erwerb von atomaren Waffen an, und solche Waffen haben keinen Platz in unserer Doktrin", sagte Raisi in New York. Er forderte zudem Garantien von den USA, dass sie sich bei einer Neuauflage des Atomabkommens auch daran halten würden. (APA, 27.9.2022)