Siegfried Nagl fängt ab 1. Oktober bei der WKÖ an.

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Wien/Graz – Der vor einem Jahr entthronte Grazer Langzeitbürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) hat einen neuen Job: Er ist ab 1. Oktober in der Wirtschaftskammer Österreich für die Koordinierung eines Energiemasterplans zuständig. Er bringe Erfahrungen als früherer Aufsichtsratsvorsitzender der Grazer Stadtwerke AG und aktueller Präsident des Ökosozialen Forums Steiermark mit, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung der Kammer. Beschlossen wurde die Besetzung vom Präsidium der WKÖ.

Der Posten wurde angesichts der "katastrophalen Preisentwicklung auf den Energiemärkten" geschaffen, denn es brauche eine "grundlegende Transformation des Energiesystems": "Dafür gibt es sowohl auf europäischer Ebene als auch in Österreich eine Reihe von sektoralen Teilkonzepten und gesetzlichen Regelungen, aber bis dato keinen umfassenden Plan zur Sicherstellung der Versorgung mit leistbarer grüner Energie", wurde in der Aussendung begründet.

Masterplan nötig

Im Interesse der Mitgliedsbetriebe sei daher ein Masterplan erforderlich, in welchem "der aktuelle und künftige Energiebedarf, die Einsparungs- und Effizienzpotenziale, die nationalen Aufbringungspotenziale bzw. -alternativen, die internationalen Beschaffungsmöglichkeiten und der erforderliche Infrastrukturausbau hinsichtlich technischer, wirtschaftlicher und regulatorischer Hinsicht aufbereitet" werde.

Nagl werde im Austausch mit Stakeholdern im In- und Ausland und unter Einbindung der hausinternen Expertinnen und Experten realistische Szenarien in Bezug auf die Bedarfsentwicklung, auf die technische Eignung, die Verfügbarkeit, die Kosten- und Preisentwicklung erarbeiten.

Ziel sei die Entwicklung eines konkreten Umsetzungsplans, der die erforderliche Technologieoffenheit ebenso berücksichtigt, wie die infrastrukturellen Notwendigkeiten und die Möglichkeiten internationaler Energiepartnerschaften. (APA, 28.9.2022)