Zuvor hatte Noru auf den Philippinen 50.000 Menschen in die Flucht getrieben. Die Zahl der Todesopfer sei bis Dienstag auf acht gestiegen, teilte der Katastrophenschutz mit.

FotAPA/AFP/NHAC NGUYENo:

Hanoi/Phnom Penh – Der Taifun Noru hat in der Nacht zum Mittwoch (Ortszeit) die Küstengebiete von Vietnam erreicht. Der Tropensturm fegte mit starken Winden und heftigem Regen über die Zentralregionen des südostasiatischen Landes. In mehreren Provinzen fiel der Strom aus. Bäume knickten um, Dächer wurden abgedeckt und tausende Häuser beschädigt. Den Behörden zufolge wurden aber zunächst keine Todesopfer gemeldet.

Warnung vor Erdrutschen und Sturzfluten

Das Wetteramt rechnete weiter mit schweren Niederschlägen und warnte vor Sturzfluten und Erdrutschen. Jedoch wütete "Noru" weniger stark als befürchtet: Die Windgeschwindigkeit habe bis zu 133 Stundenkilometer betragen, als der Sturm auf die Küste traf, teilte die nationale Meteorologiebehörde mit. Danach habe sich der Taifun auf Spitzengeschwindigkeiten von 117 Stundenkilometern abgeschwächt. Die Behörden hatten am Dienstag vorsorglich Hunderttausende Menschen in Sicherheit gebracht und zehn Flughäfen geschlossen. Zudem wurde eine nächtliche Ausgangssperre verhängt.

Besonders betroffen waren die Großstadt Da Nang sowie die Küstenprovinzen Thua Thien-Hue, Quang Nam and Quang Ngai. Im bei Touristen aus aller Welt beliebten Ort Hoi An, dessen malerische Altstadt seit 1999 zum Unesco-Weltkulturerbe gehört, standen viele Straßen unter Wasser, wie die Zeitung VnExpress berichtete.

In den betroffenen Regionen gingen schon am Dienstag starke Regengüsse nieder, noch bevor Noru auf Land traf.
Foto: APA/AFP/NHAC NGUYEN

Noru traf zuvor auf Philippinen und Kambodscha

Der Sturm war in westlicher Richtung unterwegs. Es wurde erwartet, dass er zu einem tropischen Tiefdruckgebiet herabgestuft wird, bevor er Thailand erreicht. "Noru" war zuvor über die Philippinen gezogen und dort zeitweise als "Supertaifun" eingestuft worden. Die Böen erreichten in dem Inselstaat Spitzengeschwindigkeiten von 240 Kilometern pro Stunde. Mindestens acht Menschen starben.

Auch in Kambodscha hat Noru zu massiven Überschwemmungen geführt. Bis Mittwoch seien in dem südostasiatischen Land mindestens 16 Menschen in den Fluten ertrunken, berichtete die Zeitung "Phnom Penh Post" unter Berufung auf den Katastrophenschutz. Besonders der Mekong River sei durch den anhaltenden Regen stark angeschwollen, hieß es. Tausende Häuser und Straßen speziell im Grenzgebiet zu Thailand sind schwer beschädigt.

"Der Taifun wird sich langsam abschwächen und zu einem tropischen Tiefdruckgebiet werden", sagte ein Sprecher des Ministeriums für Wasserressourcen. Es werde aber auch in den kommenden Tagen noch mit starken Regenfällen in Kambodscha sowie in Laos und Thailand gerechnet. Menschen gerade in tief liegenden Regionen wurden zu besonderer Vorsicht aufgerufen und vor Sturzfluten gewarnt. (APA, dpa, 28.9.2022)