Arbeiten, um zu leben, oder leben, um zu arbeiten – was nach einer etwas abgedroschenen Phrase klingt, ist für viele im Laufe des Lebens dennoch eine Frage, die sie beschäftigt. Denn natürlich hat Arbeit den positiven Nebeneffekt, Geld zu verdienen und sich und/oder der Familie ein angenehmes oder zumindest passables Leben zu ermöglichen. Der finanzielle Aspekt ist es aber auch, der für viele der einzige Anreiz ist, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen. Das zeigt beispielsweise eine aktuelle Erhebung vom Umfrageinstitut Yougov aus Deutschland: 56 Prozent erklärten, dass sie schnellstmöglich die Arbeit an den Nagel hängen würden, wenn sie finanziell nicht auf den Job angewiesen wären.

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Sind Sie arbeitsmüde?
Foto: VioletaStoimenova Getty Images

Dass sich die Arbeitswelt in einigen Bereichen stark verändert hat, man sich nicht wertgeschätzt, sondern im Gegenteil ersetzbar fühlt, trägt außerdem nicht unbedingt dazu bei, dem Job einen hohen Stellenwert im Leben zuzuschreiben. Für "Realistin1963" eine ernüchternde Erkenntnis:

Mehr als nur Geld

Und doch gibt es weitere Aspekte, die Arbeit mit sich bringt. Viele davon motivieren Menschen dazu, in einem Job mehr zu sehen als eine reine Erlösquelle. So kann Arbeit zum Beispiel sinnstiftend sein. Geht man einer Tätigkeit nach, die einem weitgehend Spaß macht, in der man sich selbst verwirklichen kann und mit der man andere emotional bewegt oder ihnen hilft, gibt einem das ein Gefühl von Bestätigung und Anerkennung. Auch der soziale Faktor ist nicht zu vernachlässigen. In einem Arbeitssetting kommt man in den meisten Fällen mit anderen Menschen zusammen. In einer Gemeinschaft verankert zu sein kann einem Halt und Sicherheit geben.

Ein Beruf kann jedenfalls mehr sein als eine finanzielle Absicherung, allerdings sind die Anforderungen an die Arbeitswelt auch gestiegen. So ist es vor allem jungen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern wichtig, eine gute Work-Life-Balance sowie gewisse Freiheiten im Job zu haben: ob das die Arbeitszeiten betrifft, die Möglichkeit auf eine Viertagewoche oder die Ortsunabhängigkeit. Werden diese Bedürfnisse über längere Zeit nicht gestillt, tendiert man womöglich dazu, die Arbeit mehr und mehr zu hinterfragen und nach Alternativen Ausschau zu halten.

Wie ist das bei Ihnen?

Würden Sie noch arbeiten, wenn Sie nicht müssten? Was mögen Sie an Ihrem Beruf, was würden Sie keine Sekunde vermissen? Was hält Sie im Job? Und was wäre die Alternative? Tauschen Sie sich im Forum aus! (Magdalena Waldl, 5.10.2022)