Das T Phone Pro ist das stärkere der beiden neuen Smartphones von Magenta.

Foto: Magenta

Die 5G-Verbreitung hat zuletzt deutliche Fortschritte gemacht: Mittlerweile würden bereits zwölf Prozent des gesamten Datenverkehrs im eigenen Netz über die neueste Mobilfunkgeneration abgewickelt, rechnete Magenta im Rahmen einer Pressekonferenz am Donnerstag vor. Aus einem anderen Blickpunkt betrachtet: Derzeit verwenden es neun Prozent der Magenta-User, bis Ende 2023 sollen es 33 Prozent werden.

Das T Phone ist da

Damit diese Zahl auch wirklich erreicht wird, versucht sich der heimische Mobilfunker nun in einer neuen Rolle: als Smarpthone-Hersteller. Mit dem T Phone gibt es ab sofort ein eigenes Smartphone des Unternehmens, das in Kooperation mit Google entwickelt wurde, wie man bei der Präsentation mehrfach betonte.

Eine Konkurrenz zu den Premiumgeräten von Apple oder Samsung soll dies aber nicht werden, das T Phone hat eine andere Zielsetzung. Es soll nämlich die 5G-Verbreitung im Einsteigermarkt vorantreiben. Genau dort sieht Magenta derzeit eine Lücke, günstige Geräte hätten meist keinen 5G-Support.

Ausstattung

Konkret gibt es zwei Modelle, das T Phone und das T Phone Pro. Rein äußerlich sehen sie relativ generisch aus, einzig der in Magenta gehaltene Einschaltknopf sticht optisch heraus. Beide sind mit einem Mediatek-Dimensity-Chip ausgestattet, die Basisausführung bietet einen Bildschirm in der Größe von 6,52 Zoll, beim Pro-Modell ist dieser 6,82 Zoll groß.

Das T Phone von vorne betrachtet
Foto: Magenta

Dass es sich hier um ein günstiges Gerät handelt, zeigt sich schnell bei einem Blick auf die Auflösung, diese ist nämlich mit HD+ angegeben. Bei einer Auflösung von 1.640 x 720 Pixel dürfte man bei beiden Modellen die einzelnen Bildpunkte recht deutlich sehen können.

Details

Das T Phone hat 4 GB RAM und 64 GB lokalen Speicherplatz, der aber noch über eine MicroSD-Karte erweitert werden kann. Letzteres geht auch beim Pro-Modell, dort fällt der Flash-Speicher aber schon so mit 128 GB etwas größer aus, das RAM ist mit 6 GB angegeben. Der Akku fällt mit 4.500 und 5.000 mAh für die Größe erwartbar aus, es gibt 15 Watt Charging, einen klassischen Kopfhöreranschluss sowie eine Fingerabdruckerkennung.

Kamera

Magenta wirbt schon beim Basismodell mit drei Kameras auf der Rückseite, allerdings müssen allzu große Hoffnungen in dieser Hinsicht schnell gebremst werden. Neben dem 50-Megapixel-Hauptsensor sind nämlich eine Zwei-Megapixel-Tiefenkamera sowie eine Makrokamera mit derselben Auflösung angegeben. Beides üblicherweise Komponenten von überschaubarer Nützlichkeit. Beim Pro-Modell kommt immerhin noch eine Ultraweitwinkelkamera mit fünf Megapixel hinzu.

Stock Android

Auf Nachfrage des STANDARD präzisiert Magenta dann auch noch, was mit der engen Zusammenarbeit mit Google eigentlich gemeint ist. Beide Geräte sollen mit einem weitgehend unveränderten "Stock Android" – also ohne Oberflächenveränderungen – ausgeliefert werden. Als Basis wird dabei das nicht mehr ganz aktuelle Android 12 verwendet.

Auch bei vorinstallierten Extra-Apps hält man sich angeblich zurück, zumindest wenn man von diversen Apps von Magenta selbst absieht. Erfreulich für dieses Segment ist das Update-Versprechen: Vier Jahre lang sollen Sicherheitsaktualisierungen geliefert werden, wenn auch nicht monatlich sondern in einem vierteljährlichen Rhythmus.

Preisfrage

Was kostet das jetzt alles? Das T Phone soll ohne Bindung um 229 Euro erhältlich sein, das T Phone Pro 279 Euro kosten. Aber natürlich wird es beide Geräte auch in Kombination mit einem Vertrag geben, bei dem man monatlich rund 27 Euro zahlen muss, um das T Phone "kostenlos" zu bekommen. Im Preis inkludiert sind übrigens drei Monate Nutzung von Googles Abodienst Google One.

Spurensuche

Wer sich jetzt wundert, wie Magenta auf die Schnelle ein eigenes Smartphone bauen konnte: Tut das Unternehmen natürlich nicht, denn ganz so neu sind die beiden Geräte doch nicht. Unter dem Namen Revvl 6 5G und Revvl 6 Pro 5G sind sie bereits seit einigen Monaten bei T-Mobile USA erhältlich. Nun kommt diese schon länger existierende Eigenmarke aber eben nach Europa – und zwar nicht bloß nach Österreich, sondern parallel auch in einige andere Länder.

Deswegen ist auch bekannt, wer die Smartphones in Wirklichkeit produziert: Das chinesische Unternehmen Wingtech ist für Entwicklung und Herstellung zuständig.

Übliche Praxis

Magenta ist übrigens nicht der einzige Mobilfunker, der sich an eigenen Smartphones versucht. So hat etwa A1 schon länger Geräte im Angebot, die unter der eigenen Marke verkauft werden. Auch hier zielt man vor allem auf günstigere Preisregionen ab. (Andreas Proschofsky, 29.9.2022)