Gute Stimmung auf dem Sport-Club-Platz.

Foto: Sport-Club

Zuschauen lohnt sich.

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Wien – Die spektakuläre EM mit den beachtlichen Auftritten der ÖFB-Frauen in England ist Geschichte. Nun bietet sich am Samstag eine gute Gelegenheit, den heimischen Liga-Alltag unter die Lupe zu nehmen, wenn die Sport-Club-Frauen zu einem Benefizspiel gegen Geretsberg/Bürmoos antreten. Das Match der 2. Bundesliga steigt um 14 Uhr auf dem Sport-Club-Platz in Dornbach. Das Rahmenprogramm beginnt bereits um 13 Uhr. Hernach bietet sich noch die Gelegenheit, das Landesliga-Match der WSC-Frauen (1B) gegen die Wiener Viktoria zu bestaunen. Sämtliche Einnahmen kommen dem Integrationshaus zugute. Eine große Kulisse wäre eine Win-win-Situation, von der die Frauensektion und die Migranten-Institution profitieren.

Beim Match am Samstag kann man vor Ort etwa die Spielerinnen durch Applaus unterstützen und das Integrationshaus durch Eintrittsspenden, den Erwerb von VIP-Tickets oder Unterstützungspaketen (der Rahmen reicht von einem VIP-Package im Wert von 950 Euro bis zum Premium-Paket um 4.950 Euro) fördern. Die Institution unterstützt geflüchtete Menschen dabei, wieder zurück in ein selbstständiges Leben zu finden. Das Angebot für Familien, unbegleitete minderjährige Geflüchtete und psychisch oder physisch kranke Schutzsuchende reicht von Unterkunft, Betreuung, Bildung bis hin zur Beratung.

Soziales Engagement ist beim WSC schon lange guter Brauch. Der Verein selbst, aber auch Sympathisanten aus dem Umfeld der Schwarz-Weißen setzen sich regelmäßig im Sinn der guten Sache ein. Das bekannteste ihrer Projekte ist zweifellos der Ute Bock Cup, der seit Jahren mit Erfolg von den Freund*innen der Friedhofstribüne, dem größten Fanklub des Sport-Clubs, organisiert wird.

"Win-win-Situation"

Der Frauenfußball hierzulande fristet auch trotz des euphorisierenden Großereignisses in England eher wieder das schon bisher übliche Schattendasein. Völlig zu Unrecht, wie Christian Hetterich, Bereichsleiter der Frauenfußballsektion, findet. "Die Frauen bringen tolle Leistungen, sie hätten sich viel mehr Fan-Zuspruch verdient", sagt Hetterich. "Das Benefizspiel ist insofern eine Win-win-Situation: Unsere Elf kann sich vor einer großen Kulisse präsentieren, und für die wichtige Arbeit des Integrationshauses kommt Geld herein. Es ermöglicht außerdem ein niederschwelliges Kennenlernen – viele, die bei so einer Gelegenheit zum ersten Mal Frauenfußball sehen, sind total begeistert. Die Chancen stehen dann gut, dass sie auch wiederkommen."

Das Frauenteam des Sport-Clubs wurde 2011 gegründet. Unter dem Motto "Liebe voller Fußball" wollen die WSC-Frauen Gleichberechtigung, Toleranz und Respekt in den Vordergrund rücken und somit auch den Sport-Club-Platz zu einem angenehmen und sicheren Ort für alle Menschen machen.

Die Schwarz-Weißen sind mit großen Ambitionen in die neue Saison gestartet, auch wenn im Kader der Hernalserinnen viele sehr junge Spielerinnen stehen. Trainiert wird neben Berufstätigkeit oder Studium dreimal die Woche. "Wir glauben, dass viel geht", versprüht Hetterich Optimismus: "Unter die ersten drei wollen wir schon kommen." (red, 29.9.2022)