Zuckerberg investiert gerade viel Geld in das von ihm forcierte Metaverse. Weniger wichtige Bereiche müssen deshalb künftig eingeschränkter arbeiten.

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Am Donnerstag ließ Meta-CEO Mark Zuckerberg seine Mitarbeiter wissen, dass man aktuell keine neuen Mitarbeiter mehr anstellen werde. Zusätzlich stellte er eine mögliche Kündigungswelle in den Raum. Ein Trend, der die sonst viel mehr von Erfolgsmeldungen verwöhnte Tech-Branche gerade begleitet.

Stellenabbau

Wie "Bloomberg" berichtet, wurde die Nachricht in einem internen Call verkündet, wo auf die sinkenden Umsätze des Unternehmens eingegangen wurde. Als Hauptursachen für die negative Entwicklung wurden die schwächelnde Wirtschaft und die Änderungen von Apple bezüglich Ad-Tracking genannt. Die Aktie fiel in diesem Jahr von rund 338 Dollar auf aktuell rund 136 Dollar, also um mehr als die Hälfte.

Bereits im Mai wurden vom Meta-CEO Einstellungsstopps für verschiedene Bereiche des Unternehmens verkündet. Schon damals sprach Zuckerberg von einem möglichen Stellenabbau und meinte dazu in einer Q&A-Sitzung des Unternehmens im Juni: "Realistisch gesehen gibt es wahrscheinlich eine Menge Leute im Unternehmen, die nicht hier sein sollten." Mit "aggressiveren Zielen" und "gesteigerten Erwartungen" formulierte er damals die Hoffnung, dass manche Leute von selbst gehen würden, die mit dem neuen Druck nicht umgehen können.

Der Pressesprecher von Meta, Dave Arnold, kommentierte die Situation auf Anfrage von "The Verge" noch einmal mit eigenen Worten: "Unser Plan ist es, das Anwachsen der Mitarbeiteranzahl im nächsten Jahr zu reduzieren. Viele Teams werden verkleinert, damit wir unsere Energie auf andere Bereiche lenken können." Welche Bereiche das sein könnten, verriet Arnold nicht.

Auch Google und Co sparen

Der voraussichtliche Stellenabbau bei Meta ist kein Einzelfall. Seit Wochen verkünden andere Tech-Unternehmen wie Twitter, Uber oder Netflix ähnliche Absichten. Auch Google sprach bereits im Sommer von möglichen Kürzungen bei diversen Vergünstigungen für die Mitarbeiter und weniger Neuanstellungen. Am Donnerstag kündigte man die Schließung des hauseigenen Games-Streaming-Services Stadia an, was wohl ebenfalls mit personellen Kürzungen verbunden sein wird.

Google-Chef Sundar Pichai begründete die Entwicklung mit der aktuell schwierigen makroökonomischen Situation. Man wolle "verantwortungsbewusster" sein als in der Vergangenheit, sagte er vor wenigen Wochen gegenüber CNBC. (red, 30.9.2022)