Stromausfälle in kleinerem Ausmaß kennt in Österreich wohl jeder Mensch. Kurze Unterbrechungen der Stromzufuhr, die sich selten dramatischer auswirken und meist binnen Minuten oder – weitaus seltener – Stunden wieder behoben sind. Wesentlich weniger Erfahrung hat man hierzulande üblicherweise mit Blackouts machen müssen, die als theoretische Option immer wieder einmal durch die Medien geistern: Stromausfällen, die mehrere Tage andauern und weite Teile des Landes betreffen und durch die das Leben, wie man es kennt, weitgehend zum Erliegen kommt.

Und was würden Sie tun, wenn tagelang der Strom ausfällt?
Foto: APA/BARBARA GINDL

Ausnahmesituation: Herausforderungen eines Blackout

Wenn die Stromzufuhr bei einem Blackout unterbrochen ist, bringt das mehr als die bloße Unannehmlichkeit mit sich, im Dunkeln zu sitzen und nicht fernsehen zu können. Lebensmittel einzukaufen ist dann ebenfalls nicht mehr uneingeschränkt möglich, und auch die Wasserversorgung kommt je nach Wohnort zum Erliegen. Kochen, Heizen, Medikamente besorgen, Telefonieren und vieles mehr stellt einen plötzlich vor große Herausforderungen. Wer kein Bargeld zuhause hat, stößt möglichweise auch auf Probleme. Ein gewisses Maß an Vorsorge ist unerlässlich, um in einem solchen Szenario nicht völlig hilflos dazustehen. "Planen Sie wie für einen vierzehntägigen Campingurlaub in den eigenen vier Wänden", lautet die Empfehlung von offizieller Seite für den Katastrophenfall.

Für viele Menschen zwar eine nicht unwichtige Anregung, doch die konkrete Umsetzung hinkt dem eher hinterher. Einer Umfrage vom heurigen Juni zufolge machen sich zwar 43 Prozent der Befragten Gedanken über notwendige Vorkehrungen für einen möglichen Blackout – doch wirklich für den Ernstfall vorgesorgt haben nur 16 Prozent.

Prepper: Bereit für den Ernstfall

Eine ganze Industrie hat sich längst rund um die Prepper-Szene und die Sorge "Was wäre, wenn" entwickelt. Listen mit Titeln wie "So überlebst du Krisen" und "Das brauchst du zum Überleben" schwirren im Internet umher. Wer sich je damit beschäftigt hat, wie man in der Wildnis abseits der Zivilisation überlebt, fühlt sich oft im Vorteil. Zahlreiche einschlägige Foren drehen sich um Survival-Fragen.

Nicht selten sind die Prognosen dort düster und von Angst dominiert. Der Gedanke, wie rasch sich die Gesellschaft möglicherweise im Fall eines Blackouts verändern wird und was geschieht, wenn bei knapp gewordenen Ressourcen plötzlich das Recht des Stärkeren herrscht, motiviert manche, auch an Möglichkeiten zur persönlichen Verteidigung zu denken. Viele Mutmaßungen drehen sich auch darum, ob man generell auf dem Land oder in der Stadt im Fall der Fälle besser dran ist und mit mehr Unterstützung rechnen darf – oder sich im Gegenteil auf größere Probleme einstellen muss.

Bei allen diesbezüglichen Sorgen ist klar: Lebenswichtige Einrichtungen wie Krankenhäuser und Co haben für gewöhnlich auch für solche Krisenfälle bis zu einem gewissen Grad Vorsorge getroffen – auch bleibt der Einsatz von Polizei, Rettung und Feuerwehr zunächst möglich. Und dass sozialer Zusammenhalt keine graue Theorie sein muss, haben die Wellen der Hilfsbereitschaft gezeigt, die in Krisenzeiten regelmäßig für positive Erfahrungen sorgen.

Wie sehen Sie das?

Wie ernsthaft machen Sie sich Gedanken über einen etwaigen Blackout – und wie gut fühlen Sie sich darauf vorbereitet? Welche Vorräte haben Sie daheim, und wie lange würden diese wohl reichen? Und würden Sie an Ort und Stelle bleiben, oder wohin würden Sie im Katastrophenfall fahren? Diskutieren Sie im Forum! (Daniela Herger, 4.10.2022)