Nach seinen Äußerungen gegenüber dem Tiktoker Danial Mac musste Blevins als Vizechef der Beschaffungsabteilung seinen Hut nehmen.

Foto: Tiktok/itsdanialmac (Anonymisierung: STANDARD)

Ein kurzer Auftritt in einem viralen Tiktok-Video hat einen Manager des Techriesen Apple seine Stelle gekostet. Und zwar Tony Blevins. Er war bis vor kurzem noch Vizepräsident der Beschaffungssparte des Konzerns und führte in dieser Rolle Gespräche mit wichtigen Zulieferern wie etwa Qualcomm.

Anfang September veröffentlichte der Influencer Danial Mac ein Video aus dem kalifornischen Pebble Beach, in dem ein silberner Mercedes-Benz SLR McLaren zu sehen ist. Hinter den Flügeltüren und am Steuer des für rund 500.000 Euro Marktpreis gehandelten Autos ist Blevins im hellgrünen Anzug sehen.

Trennung vom "Blevinator"

Mac geht in dem Clip auf ihn zu, lobt den Wagen und fragt ihn, was er denn beruflich mache. Nachdem die Beifahrerin in Gelächter ausbricht, erklärt Blevins: "Ich fahre Autorennen, spiele Golf und betatsche Frauen mit großen Brüsten. Aber ich nehme mir an Wochenenden und großen Feiertagen frei." Kurz darauf ergänzt er: "Ich habe auch eine großartige Zusatzversicherung für Zahnbehandlungen."

Für seinen mitunter konfrontativen Verhandlungsstil wird Blevin auch der interne Spitzname "The Blevinator" nachgesagt. Doch dessen Ära ist nun nach 22 Jahren bei Apple vorbei, berichtet Gizmodo. Das Unternehmen soll im Vorfeld zu dieser Entscheidung eine interne Untersuchung durchgeführt haben, hat sich bislang aber nicht näher dazu geäußert, ob es auch andere Vorwürfe gegen den Manager gab.

Gegenüber Bloomberg datiert Blevins das Aufnahmedatum des Videos auf den 18. August und gibt sich reumütig: "Ich würde mich gerne ehrlich bei allen entschuldigen, die von meinem verfehlten Versuch, lustig zu sein, verletzt wurden."

Für den Konzern ist es nicht der erste Vorfall in diese Richtung. Erst vor einem Jahr hatten Mitarbeiterinnen im Verkauf und auch im Corporate-Bereich die Kampagne "#AppleToo" gestartet. Darin bemängelten sie die Geheimhaltungskultur im Unternehmen, die auch dazu führe, dass die Personalabteilung sehr oft nicht tätig werde, wenn ihr von sexuellen Übergriffen berichtet wird. (gpi, 1.10.22)