Gerhard Ruiss von den IG Autorinnen Autoren fürchtet die Zerstörung von Ö1.

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Wien – Nachdem der STANDARD die Sparpläne für Ö1 publik gemacht hat, formiert sich Widerstand dagegen. Ö1 könnte wegen Sparvorgaben von rund 900.000 Euro eine Reihe gewohnter Formate verlieren – oder ihr Umfang dürfte deutlich eingeschränkt werden. Infrage gestellt wären nach STANDARD-Informationen etwa die "Jazznacht", das "Kunstradio", "Passagen", "Kinderuni", "Heimspiel", "Philosophie am Feiertag". Auf der Sparliste soll zudem "Zeit-Ton" für moderne, auch experimentelle Musik im Nachtprogramm von Ö1 stehen.

In einem offenen Brief an ORF- und Medienverantwortliche fordern die IG Autorinnen Autoren und ihr Vorsitzender Gerhard Ruiss den ORF auf, von den Plänen Abstand zu nehmen. "Die geplanten Abschaffungen, die den Kernauftrag des ORF betreffen, haben nichts mit einer Programmreform zu tun, sie sind einzig und allein das Ergebnis einer nicht im Sinne des ORF-Gesetzes handelnden ORF- und Medienpolitik", heißt es darin.

Und weiter: "Wir fordern alle ORF-Verantwortlichen dazu auf, sämtliche Pläne einzustellen, die den Weiterbestand von Ö1 gefährden, und erwarten uns von allen Kunst-, Kultur-, Bildungs- und Medienverantwortlichen in der Regierung und im Parlament ein entschiedenes Eintreten gegen diese oder andere Versuche, Ö1 und den öffentlich-rechtlichen Programmauftrag nachhaltig zu beschädigen und schließlich ganz zu zerstören." (red, 2.10.2022)