14.300 Zuschauerinnen und Zuschauer sahen ein Match mit vielen Chancen in der Generali Arena.

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Wien – Sturm Graz hat sich in der Bundesliga an die Fersen von Spitzenreiter Salzburg geheftet. Der Vizemeister gewann am Sonntag bei der Wiener Austria mit 3:0 (1:0) und schob sich bei nun zwei Zählern Rückstand auf den Serienmeister am LASK vorbei auf Platz zwei vor. Albian Ajeti (14.) und William Böving (58.) mit ihren ersten Liga-Toren sowie der eingewechselte Mohammed Fuseini (92.) schrieben in einer unterhaltsamen Partie als Torschützen an.

Forderndes Programm

Die Grazer sind nun fünf Runden ungeschlagen, viermal hat die Mannschaft von Christian Ilzer dabei gewonnen. Für die Austria endete vor 14.300 Zuschauern eine Serie von sechs Ligaspielen ohne Niederlage. Die Wiener rutschten auf Rang sieben zurück. Weiter geht es für beide Teams international: Sturm trifft am Donnerstag in der Europa League in Graz auf Lazio Rom, die Austria gastiert in der Conference League in Valencia bei Villarreal. Auf die Favoritner wartet danach das große Wiener Derby bei Rapid.

Ein ausverkauftes Haus hatte die Austria schon länger gemeldet, einzig im Auswärtssektor blieben Plätze frei. Die Anhängerschaft begrüßte die Teams mit einer großen Choreografie. Im Wiener Dauerregen wussten dann die weiter ohne Jakob Jantscher angetretenen Gäste sofort zu gefallen. Sturm brachte die Defensive der Wiener mit schnellen Kombinationen schon in den ersten Minuten in Schwierigkeiten.

Ajeti versuchte es aus spitzem Winkel, Christian Früchtl und Reinhold Ranftl klärten im Verbund. Böving und erneut Ajeti hatten das Visier noch nicht eingestellt. Die Austria mit dem 19-jährigen Dario Kreiker (Startelf-Debüt) links in der Viererkette und dem zuletzt angeschlagenen Muharem Huskovic im Angriff schien dann angekommen. Just als die Violetten die ersten gefährlichen Offensivaktionen lancierten, schlug Sturm zu.

Alexander Prass fand Ajeti, der Schweizer hatte freie Bahn und ließ Früchtl keine Chance. Die Ilzer-Elf hätte nachlegen können, David Affengruber verpasste das 2:0 per Kopf nach einer Ecke (17.). Die Austria wackelte, schaffte aber eine Reaktion und hätte ihrerseits bis zur Pause den Ausgleich erzielen müssen.

Starke Phase der Violetten

Nach einem sehenswerten Volley von Andreas Gruber samt Siebenhandl-Parade setzte Huskovic den Nachschuss neben das Tor (18.), dann traf Dominik Fitz aus wenigen Metern das Bein des Sturm-Keepers (21.). Erneut wusste vor allem die rechte Flanke mit Ranftl und Gruber zu gefallen.

Die Austria war jedoch zu ineffizient, wie Huskovics Abschluss ins Außennetz alleine vor Siebenhandl verdeutlichte (23.). Das Schiedsrichter-Team sah eine Abseitsstellung des Stürmers, ein Treffer hätte nach VAR-Ansicht aber gezählt. Brenzlig wurde es für die Hausherren, wenn Sturm ins Direktspiel kam. Tomi Horvat und Böving leiteten die nächste Chance ein, Ajeti verpasste seinen Doppelpack (34.). Nach 45 alles andere als chancenarmen Minuten ging es in die Kabinen.

Sturm versuchte danach vorerst, das Tempo aus dem Austria-Spiel zu nehmen, ehe den Steirern die Vorentscheidung gelang. Früchtl parierte noch gegen Horvat, in der anschließenden Szene fand Amadou Dante per Flanke Böving, der Kreiker erfolgreich entwischte.

Bei der Austria kam danach Neuzugang Nikola Dovedan für die Offensive, die Wirkung blieb aus. Die Violetten fanden keine Räume mehr, sie konnten nicht mehr kontern. 20 Minuten vor Schluss nahm Schmid Gruber und Braunöder vom Feld. Auch Sturm wechselte vor den fordernden kommenden Wochen durch. Die Steirer waren im Finish dem 3:0 nahe, Fuseini schlug schlussendlich in der Nachspielzeit per Abstauber zu. (APA, red, 2.10.2022)

Bundesliga (10. Runde):

FK Austria Wien – SK Sturm Graz 0:3 (0:1). Wien, Generali Arena, 14.300 Zuschauer, SR Gishamer.

Tore:
0:1 (14.) Ajeti
0:2 (58.) Böving
0:3 (92.) Fuseini

Austria: Früchtl – Ranftl (90. Vucic), Mühl, Galvao, Kreiker (72. Holland) – Braunöder (72. Keles), Fischer – Gruber (72. Teigl), Fitz, Jukic (60. Dovedan) – Huskovic

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Dante – Gorenc-Stankovic – Hierländer (74. Ljubic), T. Horvat (68. Kiteishvili), Prass – Böving (82. Fuseini), Ajeti (74. Sarkaria)

Gelbe Karten: Kreiker, Fitz bzw. Ljubic