Amphibien sind hier im Fotoblog ein wenig unterrepräsentiert. Zu Unrecht, wie auch ich meine. Deshalb wenden wir uns diesmal einem Geschöpf zu, das den klingenden Namen Bufo bufo trägt – allgemein bekannt als die Erdkröte.
Jagdrevier im Hochbeet
Bei uns war eine Erdkröte im Hochbeet auf Sommerfrische. Wie sie da hinaufkam? Keine Ahnung, wir tippen auf einen Geheimtunnel in einem Mäuerchen aus alten, hohlen Ytong-Ziegeln. Das eigentliche Zuhause des Froschlurchs war ziemlich sicher der nachbarliche Schwimmteich, unser Hochbeet war das nächtliche Jagdrevier. Kröten bewegen sich an Land eher behäbig, doch ihre Zunge ist schneller als ein Pfitschipfeil. Erbeutet wird alles, was zu nahe herankreucht: Würmer, Schnecken, Asseln, Spinnen, Insekten.
Arme Krot
Der armen Krot wurde im Lauf der Jahrhunderte so einiges angedichtet: Brunnenvergifterin, Hexentrunk, Teufelsgetier. Was stimmt, ist, dass die Drüsen der warzigen Haut ein giftiges Sekret produzieren, das der passiven Selbstverteidigung dient. Krötengift war schon im Altertum als Heilmittel bekannt.
Kaulquappen-Erinnerung
Derzeit sind die Kröten wieder auf Wanderschaft, und zwar in winterliche Rückzugsgebiete im Wald, aber auch in Gärten. Sie kriechen in selbstgegrabene Erdhöhlen, unter Komposthaufen oder Baumwurzeln und fallen dort in eine Kältestarre. Im Frühling kommen dann wieder die Massenwanderungen in die Laichgewässer. Angeblich macht sich jede Kröte dorthin auf den Weg, wo sie schon als Kaulquappe herumgeschwommen ist. Sie sind aber flexibel. Wenn es dieses Gewässer – häufig war es nur ein Tümpel – nicht mehr gibt, springen sie woanders rein. (Michael Simoner, 5.9.2022)