Nach den am Montag bekannt gewordenen Aussagen des steirischen KPÖ-Abgeordneten Werner Murgg hat sich dieser am Dienstag in einer Aussendung entschuldigt: Konkret geht es um das Wort "Kasperlnationen", das er – ebenso wie andere umstrittene Ansagen – bei einem Seminar der "Antiimperialistischen Koordination" (AIK) für die Nachfolgestaaten von Ex-Jugoslawien verwendet hatte.
"Deswegen sind diese ganzen Kasperlnationen in Jugoslawien zum Beispiel Kasperlnationen. Na, Serbien ist übrig geblieben. Aber Montenegro, Slowenien, auch die baltischen Republiken letztlich [...]. Sie rufen jeden Tag beim Hegemon an, was eigentlich zu tun ist", soll er in einer informellen Diskussion bei dem Seminar laut Medienberichten gesagt haben. "Diese Wortwahl ist nicht zu rechtfertigen. Ich stehe nicht an, mich dafür vorbehaltlos zu entschuldigen", teilte Murgg am Dienstag per Aussendung mit.
Murgg: Gegenteil von "Krüppelnation"
"Weiters wurde in einigen Medien berichtet, ich hätte die Ukraine als 'Krüppelnation' bezeichnet. Dieser Darstellung widerspreche ich, ich habe das genaue Gegenteil gesagt. Nichtsdestotrotz war allein die Verwendung dieses Begriffes ein Fehler. Ich habe vollstes Verständnis dafür, dass meine Wortwahl als verletzend empfunden wurde. Das tut mir aufrichtig leid", schloss Murgg seine schriftliche Entschuldigung ab.
Nach einem Tweet von "Falter"-Chef Florian Klenk hatten sich am Montag auch die steirischen Grünen und Neos zu Wort gemeldet. Sie forderten einmal mehr den Rücktritt von Murgg. Der KPÖ-Landtagsklub verteidigte darauf den Abgeordneten: Die Aussagen seien verkürzt und falsch dargestellt worden. (APA, red, 4.10.2022)