Die sogenannte Crash-Detection wird durch verbesserte Sensoren im neuen iPhone 14 (Pro) und in den neuen Modellen der Apple Watch ermöglicht.

Ein neues Sicherheitsfeature von Apple soll automatisch den Notdienst verständigen, wenn Nutzer seiner Geräte nicht reagieren. Die sogenannte Crash-Detection wird durch verbesserte Sensoren im neuen iPhone 14 (Pro) und in den neuen Modellen der Apple Watch ermöglicht. Das Auslösen der Unfallerkennung funktioniert offenbar aber nicht immer bei stehenden oder parkenden Fahrzeugen, die angefahren werden.

Unabhängige Testreihe

In der Hoffnung, das Feature selbst niemals auszulösen, verließ man sich bei der Beschreibung der Crash-Detection bislang auf die Angaben von Apple. In einer unabhängigen Testreihe wollte das "Wall Street Journal" (WSJ) herausfinden, in welchen Situationen die Unfallerkennung reagiert. Die Ergebnisse zeigen, dass sie offenbar nicht immer anspringt.

Nachdem die Wirtschaftszeitung bei der neuen Apple Watch 8 daran gescheitert war, das Feature bei einer Fahrt im Autoscooter zu triggern, griff man zu drastischeren Maßnahmen. Auf einem Schrottplatz in Michigan ließ man einen Demolition-Derby-Fahrer antreten, um die Funktionsweise der Notruffunktion besser zu verstehen.

Für die Tests wurden die neuen Smartphones und Uhren zunächst in den beteiligten Fahrzeugen angebracht. Dann wurden Unfälle mit einem stehenden Auto simuliert. Während die Unfallerkennung bei den auffahrenden Fahrzeugen immer ausgelöst wurde, zeigte sich, dass die Apple-Devices im parkenden Objekt nur manchmal anschlugen.

Apple: Zu wenige Daten

Der Hersteller selbst teilte auf Nachfrage von "WSJ" mit, dass die Aussetzer damit zu begründen seien, dass die stehenden Fahrzeuge nicht genügend Daten geliefert hätten. Der Algorithmus hätte dadurch nicht erkannt, dass das Fahrzeug besetzt gewesen ist. Darüber hinaus sagte ein Apple-Sprecher, dass die Wahrscheinlichkeit einer Benachrichtigung höher gewesen wäre, wenn das GPS-Signal der Geräte eine echte Straße angezeigt hätte.

Das "WSJ" räumte zwar selbst ein, dass die Versuchsreihe nicht wissenschaftlich gewesen sei, weil die kontrollierte Umgebung auf dem Schrottplatz keine echten Bedingungen simuliert habe. Dennoch zeigen die Tests, dass offenbar viele Messdaten zusammenspielen müssen, damit die Crash-Detection überhaupt anspringt. (bbr, 4.10.2022)