Viele Kommentatoren orten das Tanzvideo als das, was es ist: Wahlkampf.

Foto: Screenshot/Tiktok/z.ashley

Ein wenig hölzern wirkt es schon, aber zumindest ist er um die Jugend bemüht: Wenige Tage vor der Bundespräsidentschaftswahl macht auf der vor allem unter jungen Menschen beliebten Plattform Tiktok ein Video die Runde, das den Amtsinhaber Alexander Van der Bellen tanzend zwischen Jugendlichen beim Besuch in einer Schule zeigt.

Am Dienstagnachmittag verzeichnete das Video über 24.000 Likes und 852 Kommentare – wovon nicht alle positiv ausfallen. So fragen sich manche Beobachter, ob ein derartiges Verhalten der Würde des Amtes entspreche. Andere verorten den Tanz mit Kommentaren wie "Er braucht die Stimmen soo dringend?!" und "Was man alles tut für eine Wahlstimme" als das, was er ist: Wahlkampf.

Alexander Van der Bellen auf Tiktok

Denn im Vorfeld des kommenden Sonntags hat Van der Bellen auch einen Tiktok-Account anlegen lassen, auf dem er regelmäßig Videos veröffentlicht. Dieser kommt auf knapp 49.000 Follower. In den meisten der schnell geschnittenen Videos ist der Kandidat selbst zu sehen, nur in einem der jüngeren Clips hat er sich mit Arnold Schwarzenegger einen prominenten Gast geholt, der ebenfalls die Werbetrommel für den amtierenden Präsidenten rührt.

Ergänzend zu Tiktok hat Van der Bellen auf der offiziellen Website seines Wahlkampfs auch seine Facebook-Page (4.615 Follower), seinen Instagram-Auftritt (5.463 Follower), seinen Twitter-Account (2.318 Follower) und seinen Youtube-Kanal (241 Abonnenten) verlinkt. Dabei setzt man auf allen genannten Plattformen stark auf audiovisuellen Content, also neben Fotos aus dem Wahlkampf vor allem auf jene Videos, die sich auch auf Tiktok finden.

Zu beachten ist dabei, dass es sich hier jeweils um relativ junge Profile mit dem Zusatz "Der Kandidat" handelt – mit klarer Trennung zu jenen Accounts, in denen er als amtierender Präsident auftritt. Wie bereits in einer vorherigen Analyse des STANDARD beschrieben, gibt dies dem Kandidaten Van der Bellen die Freiheit, losgelöst vom Amt beizeiten etwas lockerer aufzutreten. (red, 4.10.2022)