Die durchschnittliche digitale Fitness der Österreicherinnen und Österreicher liegt aktuell bei 41,6 Prozent.

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Der digitale Wissensstand der Österreicher ist nicht besonders gut, wie eine aktuelle Online-Umfrage unter 4.000 Personen ab 16 Jahren zeigt. Dabei wurden sowohl Selbsteinschätzung als auch Verständnis abgefragt. Die durchschnittliche digitale Fitness der Österreicherinnen und Österreicher liegt aktuell bei 41,6 Prozent. Damit verfügen sie zwar über fundiert selbstständiges digitales Wissen und können Aufgaben selbstständig bewältigen, solange aber keine Probleme auftreten.

Mit dem sogenannten Digital Skills Barometer hat die Initiative fit4internet in Kooperation mit dem Mitgliedsunternehmen Accenture und dem Staatssekretariat für Digitalisierung und Telekommunikation im Finanzministerium laut Presseinformation erstmals ein solches Lagebild geschaffen. Die Ergebnisse wurden den Kompetenzstufen 1 (grundlegend elementar, null bis 20 Prozent) bis 5 (umfassend fortgeschritten, 80,1 bis 100 Prozent) des Digitalen Kompetenzmodells zugeordnet. Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass für einen sicheren, kompetenten und selbstbestimmten Umgang in der digitalen Welt mindestens Kompetenzstufe 4 (vertieft selbstständig, 60,1 bis 80 Prozent) erreicht werden sollte. Österreich liegt mit den 41,6 Prozent deutlich darunter.

Frauen in Österreich bewegen sich im Durchschnitt auf Kompetenzstufe 2 (38,1 Prozent, solide grundlegend) und Männer auf Kompetenzstufe 3 (45 Prozent, fundiert selbstständig). Damit schließen Frauen bei Fragen zu digitalem Wissen um rund sieben Prozentpunkte schlechter ab. Ein Merkmal, das sich beide Geschlechter teilen: Sie überschätzen ihre digitale Fitness enorm, die Lücke zwischen Selbsteinschätzung (77,5 Prozent) und tatsächlichem Wissen (41,6 Prozent) liegt bei rund 36 Prozentpunkten, was annähernd zwei Kompetenzstufen entspricht.

Elementare Wissenlücken

Der größte Wissensmangel besteht dabei in den Kompetenzbereichen Grundlagen und Zugang sowie Sicherheit: Etwa 60 Prozent der Bevölkerung kommen hier nur auf Kompetenzstufe 1, wesentliche Konzepte wie die Zwei-Faktor-Authentifizierung können nur von einem Bruchteil erklärt werden. Zudem weiß der Großteil der Befragten nicht, wie man Informationen aus dem Internet verifiziert, wohin man sich bei Fake News wendet oder wie man sie von echten Nachrichten unterscheidet. Dabei wäre diese digitale Medienkompetenz essenziell, da immer mehr Menschen täglich Nachrichten über Social Media konsumieren.

"Dieser tiefgehende Einblick in den tatsächlichen Stand des digitalen Wissens ermöglicht es auch, bestehende Mängel und 'skills gaps' zu identifizieren, denen wir uns widmen müssen, um Österreich #digitallyfit für die Zukunft zu machen", sagte f4i-Präsident Reinhard Gojer. "Digitales Wissen ist in jeder Hinsicht der Treibstoff für die Zukunft. Deshalb rate ich jedem zu einem digitalen Work-out. Denn Einschätzung und Realität liegt oft weit auseinander", meinte Staatssekretär Florian Tursky (ÖVP). (APA, 05.10.2022)