Fahrgäste mussten mit Verspätungen von bis zu 20 Minuten rechnen.

Foto: APA/ROBERT JAEGER

Wien – Wegen einer technischen Störung auf der Schnellbahnstrecke Wien-Praterstern-Floridsdorf sind am Donnerstag rund 30 Prozent aller Züge zwischen Meidling und Floridsdorf ausgefallen. Fahrgäste der anderen Züge mussten mit Verspätungen von bis zu 20 Minuten rechnen. Einige REX-Züge wurden über Stadlau umgeleitet. Gültige ÖBB-Tickets werden bei den U-Bahn-Linien U1 und U6 anerkannt, verwiesen die Bundesbahnen auf Alternativen.

Am Vormittag verkündeten die ÖBB, dass die Störung noch über Nacht andauern könnte. Um 12.30 Uhr wurde aber mitgeteilt, dass die Störung früher als prognostiziert behoben werden konnte. ÖBB-Tickets werden noch bis 15 Uhr von den Wiener Linien anerkannt. Bis dahin sei noch mit kurzen Verzögerungen auf der S-Bahn-Stammstrecke zu rechnen. Im Laufe des Nachmittags werden laut ÖBB voraussichtlich alle Züge wieder planmäßig unterwegs sein können.

"Die ÖBB bitten um Entschuldigung für die entstandenen Unannehmlichkeiten und informieren weiterhin laufend in der Fahrplanauskunft Scotty, in den sozialen Medien sowie an den Bahnhöfen", hieß es. Die Störung auf der Wiener S-Bahn-Stammstrecke bestand bereits seit Mittwochnachmittag, es handle sich um ein Hardware-Problem, erfuhr die APA auf Nachfrage.

Bereits am Vortag seien deswegen mitunter Verbindungen ausgefallen. "Das System verträgt allerdings eine gewisse Verzögerung", hieß es. Je länger eine solche Situation auf dem nicht nur zur Hauptverkehrszeit sehr stark befahrenen Abschnitt anhält, desto mehr Verbindungen müsse man dann ausfallen lassen.

Schadensbehebung dauert an

Zunächst seien die ÖBB-Technikerinnen und -Techniker noch davon ausgegangen, dass die Arbeiten schneller zu schaffen sein würden. Am Donnerstag dauerte die Schadensbehebung aber unerwartet noch an. Es werde "auf Hochtouren" gearbeitet, betonte eine Sprecherin. Eine genaue Prognose sei aber nicht möglich. Vermutlich müsse über die kommenden Nachtstunden gearbeitet werden, da bestimmte Tätigkeiten wie ein Neustart der Systeme nur in der Nacht durchgeführt werden können.

"Die Datenübertragung zwischen zwei Stellwerken entlang der S-Bahn-Stammstrecke ist gestört", berichtete die ÖBB. "Deshalb müssen manche üblicherweise automatischen Prozesse derzeit manuell abgewickelt werden, was die Kapazität auf der Stammstrecke einschränkt." Diverse Bauteile mussten getauscht werden. (krud, APA, 6.10.2022)