Die Reparaturarbeiten bei der Raffinerie in Schwechat sind abgeschlossen.

Foto: OTS/OMV

Wien/Schwechat – Die Raffinerie des Erdöl- und Erdgaskonzerns OMV in Schwechat ist laut einer Aussendung des Unternehmens von Freitagvormittag wieder in Vollbetrieb. Im Juni war es in der Anlage zu einem Unfall gekommen, was zu Versorgungsengpässen führte.

Die Reparatur konnte "ohne Zwischenfälle abgeschlossen und die von der OMV-Raffinerie Schwechat betreuten Märkte zuverlässig versorgt werden", sagte OMV-Vorstandsvorsitzender Alfred Stern in der Pressemitteilung. Bis März soll jetzt auch die strategische Ölreserve wieder gefüllt sein. Bis spätestens 31. März 2023 soll die Reserve wieder wie gesetzlich vorgesehen für 90 Tage reichen, teilte das Energieministerium am Freitag mit.

Derzeit Vorräte für 65 Tage

Österreich, aber auch Ungarn und die Slowakei hatten nach dem Raffinerie-Unfall im Juni zur Überbrückung und Sicherstellung der Versorgungssicherheit mit Treibstoff mehrfach staatliche Ölreserven freigegeben.

Nach der zuletzt erfolgten Freigabe reicht die österreichische Erdölreserve für 65 Tage. Ab 1. November soll diese Reserve Öl für 75 Tage umfassen, bis Ende des Jahres 81 Tage. "Bis spätestens 31. März 2023 wird die volle Bevorratungsverpflichtung mit 90 Tagen wiederhergestellt sein", heißt es aus dem Ministerium.

Mehr als 1.000 Menschen an Reparatur beteiligt

Am 3. Juni kam es in der Rohöl-Destillationsanlage, in der das Rohöl durch Erhitzung in seine verschiedenen Bestandteile zerlegt wird, zu einer Beschädigung der Außenhaut der Hauptkolonne. Die OMV errichtete in der Folge ein alternatives Versorgungssystem. Laut Konzernangaben arbeiteten neben den 800 Beschäftigten 320 zusätzliche Fachleute an der Reparatur.

In der Pressemitteilung der OMV hieß es zu den Details der Arbeiten: "Die betroffene Kolonne hat eine Höhe von 50 Meter und einen Durchmesser von durchschnittlich acht Meter. Unmittelbar nach dem Vorfall wurde mit den umfangreichen Demontage- und Vorbereitungsarbeiten, Materialbestellungen und Vorfertigung zur Reparatur begonnen. Der 100 Tonnen schwere Kolonnenkopf wurde abgetrennt und mittels eines 70 Meter hohen Krans gehoben, um die Demontage- und Reparaturarbeiten zu beschleunigen. Insgesamt wurden 200 Tonnen Stahl zu Ersatzteilen verarbeitet und in weniger als 16 Wochen montiert und erneuert."

Das alternative Versorgungssystem soll als zusätzliche Bezugsquelle "so lang wie nötig" aufrechterhalten bleiben. (luza, red, 7.10.2022)