Sebastian Kurz, früherer Bundeskanzler, investiert im Gesundheitsbereich.

Foto: APA / Erwin Scheriau

Wien – Ziemlich genau ein Jahr nach seinem Rückzug als Kanzler hat Sebastian Kurz (ÖVP) am Samstag erneut Einblick in sein privatwirtschaftliches Tun gegeben: Mit seiner Investmentgesellschaft AS2K, die er gemeinsam mit Investor Alexander Schütz betreibt, steigt Kurz bei der Pflegeplattform Heldyn ein. Nach dem Engagement beim steirischen Start-up Skinscreener ist dies eine weitere Beteiligung des früheren ÖVP-Chefs im Gesundheits- und Pflegebereich.

Heldyn will eine "innovative Plattform für häusliche Pflege" sein, die mit wenigen Klicks pflegebedürftige Menschen mit professionellen Pflegekräften und Therapeuten zusammenbringen soll. Das Konzept zeige "neue Wege in der Pflege auf", meinte Kurz in einer Aussendung.

Pflegereformen während Amtszeit nicht realisiert

Unter seiner Kanzlerschaft hat die Regierung zwar mehrfach große Reformen im Pflegebereich angekündigt, aber noch nicht auf den Boden gebracht. Am 9. Oktober 2021 trat Kurz nach Korruptionsvorwürfen – die er als falsch zurückweist – als Kanzler zurück und wechselte zunächst als Klubchef der ÖVP in den Nationalrat. Nach diesem "Schritt zu Seite" zog er sich schließlich Anfang Dezember ganz aus der Politik zurück.

Präsent ist er freilich immer noch: Ende September wurde Kurz ein weiteres Mal als Auskunftsperson im Korruptions-U-Ausschuss befragt. Erst dieser Tage wurde bekannt, dass mit Markus Gstöttner nun der letzte seiner Vertrauten das Kanzleramt verlässt und vom Kabinett Karl Nehammers in die Privatwirtschaft wechselt. Kurz hat in den vergangenen Monaten sein unternehmerisches Engagement kräftig vorangetrieben: Er machte sich mit der SK Management GmbH selbstständig, ist für den US-Tech-Investor Peter Thiel in den USA tätig und berät auch selbst Unternehmen. (APA, 8.10.2022)