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Hier zu sehen sind elektrifizierte Amazon-Lieferfahrzeuge.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/Mustafa Hus

Schon seit vergangenem Juli liefert Amazon in mehreren US-Städten Pakete mithilfe von elektrifizierten Fahrzeugen aus. Die Flotte soll bis 2030 auf 100.000 Autos anwachsen, gab der Konzern damals bekannt. Dabei bleibt es jedoch nicht. Am Montag verkündete der Handelsriese, in den kommenden fünf Jahren eine Milliarde Euro in die Elektrifizierung von Lieferfahrzeugen in Europa investieren zu wollen.

Derzeit habe man dort bereits 3.000 E-Autos im Einsatz, bis 2025 sollen es mehr als 10.000 sein. Hinzu sollen 1.500 elektrifizierte Lkws kommen, schreibt Amazon in einer Aussendung. Das Ziel ist, dadurch bis 2040 klimaneutral zu sein. "Unser Transportnetzwerk ist einer der anspruchsvollsten Bereiche unseres Unternehmens, der emissionsfrei werden muss. Um eine vollständige Emissionsreduzierung zu erreichen, bedarf es erheblicher und nachhaltiger Investitionen", kommentiert Amazon-CEO Andy Jassy die Investition.

Neue Liefermethoden

Diese wird begleitet von der Einrichtung neuer sogenannter Micro-Mobility-Hubs in europäischen Städten. Von diesen gibt es bereits 20, unter anderem in London, München und Paris. Diese sollen "neue Zustellmethoden" ermöglichen, zum Beispiel mithilfe von E-Cargo-Bikes oder auch zu Fuß. Dadurch wolle man in dichtbesiedelten Städten die herkömmlichen Lieferfahrzeuge von der Straße nehmen.

Bis Ende des Jahres 2022 sollen in Deutschland außerdem 20 E-Lkws im Einsatz sein, mit denen künftig Diesel-Trucks ersetzt werden sollen. In den kommenden Jahren soll die Flotte, wie oben beschrieben, 1.500 Lkws zählen. Eine Lieferung will man mit hunderten "speziellen Schnellladestationen" an Amazon-Standorten in Europa ermöglichen, heißt es in der Presseaussendung weiter. Eine vollständige Aufladung würde demnach etwa zwei Stunden brauchen.

Eingestellte Tests

Alle Versuche einer elektrifizierten Lieferung scheinen sich allerdings nicht durchzusetzen. Vergangene Woche wurde bekannt, dass Amazon den Testlauf seines kompakten Lieferroboters in den USA einstellt. Diese kamen unter anderem in einem Wohngebiet bei Seattle zum Einsatz. Das etwa 400 Personen umfassende Entwicklungsteam wurde mittlerweile aufgelöst. (mick, 10.10.2022)