Gesundheitsminister Johannes Rauch von den Grünen hat noch nicht darüber entschieden, ob es die Wiedereinführung einer FFP2-Maskenpflicht in der aktuellen Corona-Welle braucht.

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Die Omikron-Herbstwelle in Österreich baut sich weiter auf: Am Dienstag gab es 12.572 Neuinfektionen. Die Dunkelziffer dürfte aber weit höher sein, darauf deutet auch die Entwicklung der Virenfracht im Abwassermonitoring hin: Das Abwassersignal ist mittlerweile deutlich höher als das Humansignal. Sprich, es gibt also weit mehr neue Fälle als die gemeldeten Neuinfektionen.

In den Spitälern schlägt sich diese Entwicklung vor allem auf den Normalstationen nieder. Am Dienstag benötigten 2418 infizierte Personen ein Normalbett, um 108 mehr als am Vortag. Laut dem Covid-19-Register des Bundes stellte mit Datenstand von 9. Oktober aber nur bei 25 Prozent der aufgenommenen Infizierten eine Covid-19-Symptomatik auch den primären Grund der Spitalsaufnahme dar. 69 Prozent der Infizierten wurden wegen einer anderen Hauptursache aufgenommen, bei sieben Prozent war der primäre Grund vorläufig unbekannt. Auf den Covid-Intensivstationen lagen 130 Personen, um 17 mehr als tags zuvor. Im Vorjahr gab es am 11. Oktober übrigens 212 Intensivfälle.

Kogler sieht stabile Lage in Spitälern

Weiterhin ist unklar, ob die türkis-grüne Bundesregierung aktuell die Wiedereinführung einer FFP2-Masken-Pflicht für notwendig erachtet. Die grüne Klubchefin Sigrid Maurer hatte am Sonntag das Comeback der Maskenpflicht in Öffis sowie in Supermärkten bei steigenden Zahlen im Verlauf des Winters angekündigt. Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) meinte am Dienstag, dass die Entscheidung von der Belastung der Kapazitäten in Spitälern sowie von Personalausfällen in Krankenhäusern abhänge. Die Lage sei dort aber so weit stabil.

Bei der Frage nach der Wiedereinführung der Maskenpflicht zeigen sich die Landeschefs gesprächsbereit. Notwendig sei jedenfalls eine bundeseinheitliche Lösung, wie es sowohl aus den SPÖ-geführten Ländern Burgenland und Kärnten, aber auch aus ÖVP-geführten Ländern wie Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Steiermark, Nieder- und Oberösterreich hieß. "Ob es die Pandemieentwicklung notwendig macht, eine Maskenpflicht wieder einzuführen, muss die Bundesregierung mit ihren Expertengremien beurteilen", sagte der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP). Nur in Wien gelten derzeit strengere Regeln: Hier müssen in Öffis FFP2-Masken getragen werden.

Gegen ein Comeback der Maskenpflicht sprechen sich Neos und FPÖ aus. Auch die Wirtschaftskammer und der Handelsverband sind dagegen. (David Krutzler, 11.10.2022)