Nicolas Seiwald, hier im Duell mit Dinamos Robert Ljubicic, erzielte sein zweites Pflichtspieltor für Salzburg.

Foto: REUTERS/Antonio Bronic

Schwer umkämpfte Partie in Zagreb. Noah Okafor (Mitte) konnte sich diesmal nicht entscheidend in Szene setzen.

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Aufgeheizte Stimmung auf den Rängen des Stadions Maksimir in Zagreb.

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Zagreb – Red Bull Salzburg hat am Dienstag in der Fußball-Champions-League bei Dinamo Zagreb ein 1:1 erreicht und damit einen Punkt eingefahren, der noch Gold wert sein könnte. Die Bullen liegen in Gruppe E nach vier von sechs Runden mit sechs Punkten an zweiter Stelle – so lebt die Chance auf ein Überwintern im Europacup, wofür man zumindest Dritter werden muss. Nicolas Seiwald hatte Salzburg in Führung gebracht (12.), Ex-Rapidler Robert Ljubicic gelang der Ausgleich (40.).

Die 23.750 Zuschauer im Stadion Maksimir – darunter 600 Gäste-Fans – sahen eine Salzburg-Startelf mit einem Durchschnittsalter von 22 Jahren und 180 Tagen, die jüngste des Vereins in einer Königsklassen-Partie. Überhaupt war die Anfangsformation in der gesamten Champions-League-Historie nur bei sieben Teams noch jünger, diese blieben bei einem Unentschieden und sechs Niederlagen alle sieglos.

Zweiter Pflichtspieltreffer von Seiwald für RBS

Österreichs Serienchampion reihte sich in diese Liste ein, obwohl der Auftakt optimal verlief. Benjamin Sesko marschierte bei einem Konter Richtung Strafraum, der Ball kam via Josip Sutalo zu Seiwald, der durch die Beine von Dino Peric trocken einschoss. Es war erst der zweite Pflichtspiel-Treffer des ÖFB-Internationalen für die Bullen-Profis, seine Tor-Premiere hatte er im September des Vorjahres im Cup gegen Kalsdorf gefeiert.

Anstatt nachzulegen, gerieten die Mozartstädter immer mehr in die Defensive. Das Pressing funktionierte nicht wie erhofft, der Zugriff auf Ball und Gegner fehlte, doch immerhin konnten zwingende Chancen von Dinamo lange Zeit verhindert werden.

Halbwegs gefährlich wurden die Kroaten nur bei einem Volley von Luka Ivanusec, der in den Armen von Goalie Philipp Köhn landete (37.). Bereits in der 20. Minute war den Salzburgern allerdings das Glück zur Seite gestanden. Bruno Petkovic versenkte den Ball im Tor, der deutsche Schiedsrichter Tobias Stieler hatte jedoch Sekundenbruchteile davor auf ein Foul an Lucas Gourna-Douath entschieden.

20 Minuten später endete eine knifflige Entscheidung zuungunsten der Gäste. Nach einem kurz abgewehrten Corner zog Ljubicic außerhalb des Sechzehners ab, sein Schuss wurde von Strahinja Pavlovic unhaltbar abgefälscht. Zunächst wurde das Tor nicht gegeben, weil Dario Spikic im Abseits und vor Köhn gestanden war.

Premiere für Ljubicic

Nach Betrachten der Videobilder bewertete Stieler die Situation aber nicht als Sichtbehinderung des Salzburg-Keepers – das 1:1 zählte. Ljubicic avancierte damit zum ersten Österreicher, der in der Champions League gegen eine österreichische Mannschaft ein Tor erzielte.

Auch nach dem Seitenwechsel erwies sich Dinamo vorerst als stärkere Mannschaft, Ivanusec prüfte Köhn mit einem Kopfball (56.). Danach fand jedoch Salzburg besser ins Match. Luka Sucic setzte einen Freistoß knapp neben das Tor (62.) und hatte mit einem Latten-Knaller von der Strafraumgrenze Pech (74.). Auch bei einem Weitschuss von Maurits Kjaergaard (76.) fehlte nicht allzu viel, ein Seiwald-Versuch wurde von Dinamo-Tormann Dominik Livakovic pariert (82.). Auf der Gegenseite ging ein Freistoß von Petar Bockaj an die Latten-Oberkante (91.).

Am Ende blieb es bei einer gerechten Punkteteilung, womit Chelsea (7 Zähler) durch den Auswärtssieg gegen AC Milan (wie Dinamo Zagreb 4) an Salzburg (6) vorbei auf Platz eins zog. Die Londoner sind in zwei Wochen in Wals-Siezenheim nächster Gegner der Bullen. (APA, 11.10.2022)

Champions-League, Gruppe E, 4. Runde:

Dinamo Zagreb – Red Bull Salzburg 1:1 (1:1)
Stadion Maksimir, 23.750 Zuschauer, SR Stieler (GER)

Tore:
0:1 (12.) Seiwald
1:1 (40.) Ljubicic

Dinamo Zagreb: Livakovic. – Spikic (79. Bockaj), Ristovski (79. Moharrami), J. Sutalo, Peric, Ljubicic – Ivanusec (79. Baturina) , Misic (86. Bulat), Ademi (67. Drmic) – Petkovic, Orsic

Salzburg: Köhn – Dedic, Solet, Pavlovic, Ulmer – Seiwald, Gourna-Douath, Sucic, Kjaergaard – Sesko (86. Simic), Okafor (62. Adamu)

Gelbe Karten: Ivanusec bzw. Pavlovic, Sucic