In dem Asylwerber-Verteilzentrum des Bundes in Bergheim ist die Diphtherie ausgebrochen.

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Über das Asylwerber-Verteilzentrum des Bundes in Bergheim im Salzburger Flachgau ist am Dienstag Quarantäne verhängt worden. Bereits in der Vorwoche wurden drei Fälle von Diphtherie bekannt. Am Dienstag gab es laut Bezirksmannschaft Salzburg-Umgebung bereits zehn bestätigte Fälle. Sechs Personen seien an einer Rachendiphtherie erkrankt, vier weitere an einer Hautdiphtherie.

Das Gesundheitsamt hat daher eine Verkehrsbeschränkung für alle 319 Bewohnerinnen und Bewohner verhängt. Sie dürfen das Quartier nicht mehr verlassen. Die Essensausgabe oder auch die Benützung der Toiletten werde nun gestaffelt durchgeführt, um weitere Ansteckungen bestmöglich zu verhindern. Positiv getestete Personen wurden isoliert und haben im Quartier ein eigenes Zimmer.

Bewohner werden geimpft

Am Mittwoch sollen den Asylwerberinnen und Asylwerbern Impfungen verabreicht werden. Die medizinische Versorgung sei sichergestellt, heißt es vom Land. Medikamente seien ausreichend vorhanden. Die notwendigen Desinfektions- und Hygienemaßnahmen wurden in die Wege geleitet. Die Situation werde genau beobachtet und die Menschen laufend getestet. Die Proben werden von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) ausgewertet.

Diphtherie ist eine meldepflichtige und über Schmierinfektion ansteckende Krankheit. Laut dem Gesundheitsamt ist für eine Ansteckung mit Hautdiphtherie eine direkte Berührung oder ein Kontakt mit einer kontaminierten Fläche notwendig. Eine Auffrischungsimpfung der heimischen Bevölkerung wird jedenfalls alle zehn Jahre, ab 60 alle fünf Jahre beim Hausarzt empfohlen. (Stefanie Ruep, 12.10.2022)