Unvorhergesehene Ereignisse wie die Corona-Pandemie, angespannte geopolitische Situationen wie auch die Klimakrise zwingen uns, resilienter zu werden. Wir müssen schneller auf neue Herausforderungen reagieren und lernen, mit volatilen Umfeldern umzugehen. Ein Ansatzpunkt ist die nachhaltige Verankerung der digitalen Transformation. Viele Digitalisierungsfortschritte sind auf kurzfristige aussergewöhnliche Anstrengungen zurückzuführen, wo teilweise etablierte Budget- oder Governance-Richtlinien ignoriert wurden. Diese Art von «Hands-on-Mentalität» kam der Situation zugute, bildet jedoch nicht automatisch eine Basis für ein langfristig agiles Unternehmen.

«Betriebliche Prozesse müssen dauerhaft klar strukturiert und parallel flexibel anpassbar sein.»
Peter Lenz, Managing Director T-Systems Alpine
Foto: T-Systems

Anpassung und Ergänzung

Nachhaltig innovationsfähig ist ein Unternehmen dann, wenn die Veränderungen nicht ständig die Komplexität so erhöhen, dass nach einiger Zeit der Aufwand für Pflege und Weiterentwicklung den Betrieb in seiner Innovationsfähigkeit lähmen. Unternehmen benötigen einen «digitalen Kern», um dauerhafte und flexible Veränderbarkeit zu ermöglichen. Auf verschiedenste Prozesse angewandt bedeutet das, dass die flexible Anpassbarkeit und Ergänzung von neuen Prozessen einerseits kurzfristig möglich, anderseits dauerhaft transparent und klar strukturiert sein muss.

Grundlegende Veränderungen sind entscheidend, denn ein schlechter Prozess wird durch die Digitalisierung nicht besser. Der Schwerpunkt verlagert sich von der manuellen hin zu einer digitalen und grösstenteils automatisierten Ausführung. Hier lohnt es sich dann auch, Erkenntnisse aus dem Innovationsmanagement anzuwenden. «Frustrierte User sind eine der wichtigsten Quellen von Innovation» oder anders ausgedrückt «Betroffene zu Beteiligten» machen. Modernste Prozess- und Datentechnologien vereinfachen die Umsetzung und ermöglichen so die direkte Einbindung dieser «frustrierten Nutzer» bzw. «Betroffenen» in den Entwicklungsprozess.

Neuer Schub

Digitale Innovation und betriebliche Transformation erhält damit einen neuen Schub. Zum Beispiel könnten erfahrene Kundendienstmitarbeitende selbständig Automaten so konfigurieren, dass sie einfachere wiederkehrende Service-Aufgaben ausführen, ohne dafür zuerst einen endlos langen Anforderungskatalog zu erstellen und ohne lange Projektlaufzeiten. Das bringt neue Herausforderungen für die klassische Zusammenarbeit von Business und IT. Eine Anpassung der sogenannten Governance und der Zusammenarbeit ist also gefragt – mit der Möglichkeit auch die «Nicht-IT-Anwender» mit einzubeziehen. Das gilt insbesondere bei Themen rund um Unternehmenssicherheit. Hier müssen diese «Nicht-IT- Umsetzer» eingebunden werden, um das Sicherheitsrisiko zu reduzieren.

Bisher konnten manuelle Hacker-Angriffe primär mit einem personellen Team bewältigt werden. Mittlerweile werden Angriffe jedoch mit intelligenter Automatisierung zunehmend auch automatisiert ausgeführt. Hier reicht ein analoges Security-Team nicht mehr aus, um die Abwehr zu gewährleisten. Intelligente Technologien sind deshalb für digital aufgestellte Unternehmen unabdingbar, um die Herausforderungen von sich ändernden Märkten zu bewältigen, aber auch um sich vor Cyberkriminellen zu schützen.