Familienfoto, von links nach rechts: Surface Pro 9, Surface Studio 2+, Surface Laptop 5, Presenter+, Audio Dock.

Foto: Microsoft

Microsoft hat anlässlich des zehnjährigen Jubiläums seiner Surface-Reihe drei neue Geräte vorgestellt. Sowohl das Surface Pro als auch der Surface Laptop und das Surface Studio erhalten ein Update. Und wie bei der Konkurrenz aus Mountain View und Cupertino scheint auch in Redmond 2022 hardwaretechnisch ein "Zwischenjahr" zu sein. Bahnbrechend neu ist an den vorgestellten Geräten – dem Surface Laptop 5, dem 2-in-1 Surface Pro 9 und dem All-in-One-PC Surface Studio 2 – nämlich wenig.

Surface Laptop 5: nur noch Intel

Den neuen Laptop gibt es im Gegensatz zur letzten Generation nur noch in drei Varianten. Bei der 13,5-Zoll-Version hat man die Wahl zwischen einem i5- und einem i7-Prozessor aus Intels Alder-Lake-Reihe, das 15-Zoll-Modell kommt nur mit i7. Damit setzt Microsoft bei seinem neuen Laptop wieder voll auf Intel, die bei der dritten und vierten Generation des Surface-Laptops verfügbaren AMD-Versionen gibt es nicht mehr. Erwähnenswert ist auch die Entscheidung, nicht die brandneuen Intel-Prozessoren der 13. Generation zu verbauen – vermutlich wollte man sich ein Update-Chaos wie nach dem Marktstart der letzten Generation ersparen.

Im Vergleich zum Vorgänger, dem Surface Laptop 4, bedeutet das Prozessor-Upgrade (in Benchmarks) um etwa ein Viertel mehr Single-Core- und ein Drittel mehr Multi-Core-Leistung, Microsoft verspricht "bis zu 50 Prozent". Zusätzlich benötigen Intels Alder-Lake-Prozessoren im Vergleich zur elften Generation fast 50 Prozent weniger Energie – was sich aber nicht auf die Akkulaufzeit auswirken soll, denn diese soll wie beim Intel-Vorgänger bei 17 Stunden liegen. Für die AMD-Varianten des Surface Laptop 4 gab Microsoft übrigens 19 Stunden an.

Neben den neuen Prozessoren spendiert Microsoft seinen neuen Laptops noch Thunderbolt-4-Unterstützung. Äußerlich hat sich bei Microsofts neuem Laptop quasi nichts getan. Das Gehäuse ist dasselbe wie beim Vorgänger, nur eine Farbvariante wurde ersetzt ("Salbei" statt "Eisblau"). Ab 1.179 Euro ist das Modell mit 13,5 Zoll zu haben, die 15-Zöller starten bei 1.529 Euro.

Der Surface Laptop 5 mit 13,5 bzw. 15 Zoll.
Foto: Microsoft

Surface Pro 9: teure neue 5G-Variante mit Qualcomm-MPU

Bei Microsofts 2-in-1-Modellen sticht eine Veränderung sofort ins Auge: Die Unterscheidung zwischen Surface Pro und Go ist nicht mehr. Man hat zwar nach wie vor die Wahl zwischen Intel-Laptop-CPU und einem mobilen Prozessor von Qualcomm – Microsoft scheint aber von Letzterem so überzeugt zu sein, dass dieser nun auch "Pro" sein darf.

Die Variante mit "Microsoft SQ 3 powered by Qualcomm" verfügt über 5G, außerdem soll der Akku der Qualcomm-Variante laut Microsoft "bis zu 19 Stunden" durchhalten, dreieinhalb Stunden länger als die Intel-Version.

Diese Vorteile des Surface Pro 9 mit MPU und 5G müssen Interessierte allerdings auch mit zwei gewichtigen Nachteilen gegenüber der Intel-Variante aufwiegen: kein Thunderbolt 4 bei den beiden USB-C-Anschlüssen und deutlich weniger Leistung – dazu zahlt man mit mindestens 1.659 Euro auch noch satte 350 Euro mehr für die Variante mit Qualcomm-Prozessor. Äußerlich ändert sich, wie beim Surface Laptop 5, außer neuer Farbvarianten, nichts.

Das Surface Pro 9 in der neuen "Liberty"-Farbvariante.
Foto: Microsoft

Surface Studio 2+: Performance-Upgrade und Mut zur Ehrlichkeit

Ein ähnlich kleines Hardware-Update erhält auch der All-in-One-PC Surface Studio. Hier beweist Microsoft Ehrlichkeit bei der Namensgebung und hängt nur ein "+" an die "2" des Vorgängers. Dasselbe hätte man in Redmond auch bei den beiden anderen Geräten machen können, denn wie dort aktualisiert Microsoft hauptsächlich die wichtigsten Komponenten und verbaut einen neuen Prozessor (Intels H-35 statt i7-7820HQ) und eine neue Grafikeinheit (Nvidia GE Force RTX 3060 statt GTX 1060/1070). Außerdem wurden die Anschlüsse überarbeitet, das neue Surface Studio bietet nun dreimal USB-C mit Thunderbolt 4 und zweimal USB-A statt viermal USB-A und einmal USB-C, der SD-Karten-Leser wurde gestrichen. Zusätzlich spendiert Microsoft noch Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.1. Am Gehäuse ändert sich quasi nichts. Preislich startet Microsoft hier bei 5.589 Euro, 90 Euro mehr als bei der Top-Variante des Surface Studio 2 (die übrigens mit zwei Terabyte eine doppelt so große SSD verbaut hatte).

Das Surface Studio 2+.
Foto: Microsoft

Integration von Apple-Diensten und neue Präsentations-Hardware

Auch für Windows 11 präsentiert Microsoft neue Features: Apples iCloud wird in die Windows-Foto-App integriert, außerdem soll neben Apple TV ab sofort auch Apple Music im Microsoft Store verfügbar sein.

Neben den Surface-Geräten stellte Microsoft noch weitere Hardware vor, die sich vor allem an Geschäftskunden richtet. Die Fernbedienung "Microsoft Presenter+" eignet sich zur Steuerung von Präsentationen und zur Stummschaltung des Mikrofons in Microsoft Teams, sie wird für 99 Euro angeboten. Außerdem wurde das Microsoft Audio Dock präsentiert, eine Kombination aus Mikrofonen und Lautsprechern, die hybride Meetings vereinfachen soll. Dieses ist für 289 Euro zu haben. (Jonas Heitzer, 12.11.2022)