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Die chinesische Halbleiterindustrie hat vor weltweiten Lieferengpässen infolge der von den USA verhängten Exportbeschränkungen für Chinas Chipbranche gewarnt. "Eine solche einseitige Maßnahme wird nicht nur weiter die globalen Lieferketten in der Halbleiterindustrie beeinträchtigen, sondern vor allem auch eine Atmosphäre der Unsicherheit schaffen", teilte die China Semiconductor Industry Association (CSIA) mit.

Es sei zu hoffen, dass die US-Regierung die Vorgehensweise anpassen und zu den bewährten Verfahren des World Semiconductor Council (WSC) und des Government and Authority Meeting on Semiconductor (GAMS) zurückkehren wird. WSC und GAMS sind zwei globale Handelsforen, die 1996 beziehungsweise 1999 gegründet wurden und in denen Mitgliedsregionen über Entwicklung und Politik für den Chipsektor diskutieren.

Hintergrund

Die USA hatten in der vergangenen Woche Exportbeschränkungen für die chinesische Chipindustrie verhängt. Mit den neuen Regeln für die Ausfuhrkontrolle soll China unter anderem der Zugang zu bestimmten Halbleiterchips verwehrt werden, die mit US-Geräten weltweit produziert werden. Demnach dürfen die Chipzulieferer KLA, Lam Research und Applied Materials keine Anlagen mehr an chinesische Werke liefern, die fortschrittliche Logikchips herstellen.

Die Schritte der US-Regierung könnten nach Einschätzung von Experten die chinesische Chipindustrie um Jahre zurückwerfen. In den letzten Tagen hat die US-Regierung einigen Chipherstellern allerdings rasch neue Konditionen gewährt, um Lieferprobleme abzuschwächen. Der US-Chipzulieferer Applied Materials hatte am Mittwoch wegen der Exportbeschränkungen gegen China seine Umsatzprognose gesenkt. (APA, 13.10.2022)