Die EU-Grenzschutzbehörde Frontex hat ihren Sitz in Warschau.

Foto: EPA / Marcin Obada

Warschau – Die irreguläre Migration in die EU ist laut der EU-Grenzschutzbehörde Frontex auf dem höchsten Stand seit 2016. Zwischen Jänner und September seien 228.240 irreguläre Grenzübertritte festgestellt worden, teilte Frontex am Donnerstag in Warschau mit. Das entspricht einem Anstieg um 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Ukrainische Flüchtlinge waren nicht mitgezählt.

Mit 106.396 Fällen kamen die meisten Menschen laut Frontext über die Westbalkanroute – ein Anstieg um 170 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dabei handelte es sich laut Frontex überwiegend um Syrer, Afghanen und Türken. "Die hohe Zahl an illegalen Grenzübertritte kann auf wiederholte Versuche von Migranten zurückgeführt werden, die sich bereits auf dem westlichen Balkan aufhielten", erklärte Frontex.

Routen über Mittelmeer und Ärmelkanal

Am zweithäufigsten kamen die Migranten demnach über die zentrale Mittelmeerroute. Auf diesem Wege versuchten 65.572 Menschen, in die EU zu gelangen. Dies entspricht einem Anstieg um 42 Prozent. Über diese Route kamen laut Frontex vor allem Tunesier, Ägypter und Bangladescher.

Auch die Zahl der Migranten, die versuchten, über den Ärmelkanal nach Großbritannien einzureisen, ist laut Frontex gestiegen. In diesem Jahr waren es bis Ende September 52.700 Migranten und damit bereits mehr als im gesamten vergangenen Jahr. (APA, 13.10.2022)