Nach monatelangem Streit will Musk Twitter jetzt doch kaufen.

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Tech-Milliardär Elon Musk ist offenbar ins Visier von Ermittlungsbehörden geraten. Es soll dabei um sein Verhalten im Zuge der geplanten Übernahme des Kurznachrichtendiensts Twitter gehen. Das gab das Unternehmen am Donnerstag bekannt. Musk hatte zuerst heimlich erhebliche Anteile gekauft, dann öffentlich ein Kaufangebot und schließlich wieder einen Rückzieher gemacht.

Welche Behörde ermittelt und was genau Gegenstand der Ermittlungen ist, steht allerdings nicht in der Mitteilung. Als mögliche Ermittlungsbehörde kommt die US-Börsenaufsicht SEC infrage. Es könnte unter anderem um die Frage gehen, ob Musk durch sein Verhalten den Börsenkurs von Twitter gesetzeswidrig beeinflusst hat. Eine Stellungnahme hierzu gab die SEC bislang nicht ab.

Musks Anwalt Alex Spiro bezeichnete die Mitteilung gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters als Falschmeldung: "Es sind die Führungskräfte von Twitter, gegen die auf Bundesebene ermittelt wird." Mehr war zu dem Thema bislang nicht zu erfahren – weder von Musks Seite noch von Twitter.

Tauziehen um Millionendeal

Die Beziehung zwischen Musk und Twitter ist kompliziert und voller gegenseitiger Anschuldigungen. Musk hatte im April eine Übernahme von Twitter für 44 Milliarden Dollar angekündigt. Anfang Juli ließ der Tesla-Gründer den Deal jedoch wegen angeblich "falscher und irreführender" Angaben des Kurzbotschaftendiensts platzen: Twitter gebe die Zahl seiner tatsächlichen Nutzerinnen und Nutzer zu hoch und die von Spam- oder Fake-Konten zu niedrig an.

Das Unternehmen wies die Vorwürfe zurück und zog vor Gericht, um den Multimilliardär zum Vollzug der Übernahme zu zwingen. Zwei Wochen vor Beginn er Verhandlung am 17. Oktober kündigte Musk schließlich an, Twitter doch, wie ursprünglich geplant, kaufen zu wollen. Voraussetzung sei jedoch, dass das Unternehmen seine Klage zurückziehe. Twitter hatte das abgelehnt und auf verlorenes Vertrauen in das Geschäftsgebaren des Milliardärs verwiesen. (red, Reuters, 14.10.2022)