Trainer Ferdinand Feldhofer Geschichte, das 0:1 in Ried beendete seine knapp elf Monate dauernde Leidenszeit.

Foto: APA/DIETMAR STIPLOVSEK

Einen Mechanismus des Fußballs kann nicht einmal Rapid ausschalten. Folglich ist Trainer Ferdinand Feldhofer Geschichte, das 0:1 in Ried beendete seine knapp elf Monate dauernde Leidenszeit. Natürlich hat der Mann Fehler gemacht, wobei er zwar Punkte, aber niemals die Würde verloren hat.

Feldhofer war das schwächste Glied in einem führungslosen Intrigantenstadl. Der Begriff "Sauhaufen" ist insofern unpassend, als Schweine echt nichts dafür können. Nun springt Sportgeschäftsführer Zoran Barisic ein. Der Mann hat Erfahrung und Kompetenz, allerdings trägt er am sportlichen Misserfolg Mitschuld. Seine Einkaufspolitik war kaum nobelpreisverdächtig. Und er hat Feldhofer selbst ausgesucht.

Den Ultras ausgeliefert

Rapids Probleme liegen tiefer. Die Selbstzerfleischung ist fast bewundernswert, Anspruch und Wirklichkeit divergieren, man hat sich den Ultras ausgeliefert. Die bestimmen, wohin der Hase läuft. Zum Beispiel ins Nirwana. Nach dem Scheitern im Europacup an Vaduz wurde die Geschäftsstelle gestürmt, Präsident Martin Bruckner und Wirtschaftschef Christoph Peschek traten zurück.

Am 26. November wird das neue Präsidium gewählt, Ex-ORF-General Alexander Wrabetz gilt als Favorit auf Bruckners Nachfolge. GIS-Gebühren stehen ihm zwar keine zur Verfügung, aber vielleicht führt er eine Art Schmerzensgeld ein. Wrabetz könnte ja die Ultras davon befreien. Damit Ruhe einkehrt. (Christian Hackl, 16.10.2022)