Anfang Oktober zog Youtube für einige User eine Bezahlschranke für hochauflösende Videos ein.

Foto: Dado Ruvic

Youtube sorgte Anfang Oktober mit einem Experiment für einen Aufschrei in der Community. Die Plattform entfernte die Funktion für 4K-Auflösung in einigen Regionen, und Nutzer auf Reddit, Twitter und anderen Plattformen berichteten, dass sie bei Videos Auflösungen jenseits von 1.440 p nur noch gegen ein "Upgrade" freischalten können. Sprich: Youtube zog eine Bezahlschranke vor Auflösungen von 4K und aufwärts ein, DER STANDARD berichtete. Manche Nutzer sahen schon den Niedergang der größten Videoplattform der Welt gekommen.

Wie aus einem Tweet des Community-Teams von Youtube hervorgeht, ist das Experiment nun schon wieder Geschichte. Demnach sollen alle Nutzer wieder Inhalte in 4K sehen können, auch ohne ein Premium-Abo abzuschließen. Diese Reaktion folgte auf den bissigen Tweet eines Nutzers, der sich bitterlich über die Bezahlschranke beschwerte.

Mit weiteren Details hält sich Youtube aber zurück, und es ist ebenfalls unklar, wie viele Nutzer tatsächlich daran gehindert wurden, höhere Auflösungen zu wählen. Das "Team Youtube" verschweigt darüber hinaus auch die Lehren, die aus dem Experiment gezogen wurden. Laut "The Verge" bedeutet das Ende des Experiments nicht zwingend das Aus für künstliche Bezahlschranken vor höheren Auflösungen. Denn Youtube hat in der Vergangenheit immer wieder unpopuläre Ideen umgesetzt, als etwa die Dislike-Zahlen ausgeblendet wurden.

Anfang des Jahres stimmte der CEO der Youtube-Mutter Google Sundar Pichai die Belegschaft von Youtube auf härtere Zeiten ein. Das Unternehmen müsse wirtschaftlicher sein, das habe größte Priorität. Man müsse mit mehr "Hunger" arbeiten als in den "sonnigeren Tagen", so Pichai. Laut dem jüngsten Gewinnbericht der Plattform hat sich das Umsatzwachstum verlangsamt. (red, 18.10.2022)