Junge Frauen begeistern sich laut einer Studie von Yep im Gegensatz zu Männern deutlich weniger häufig für Technologie-Berufe.
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Immer häufiger gesucht und immer seltener sind die Fachkräfte der Zukunft in den Bereichen Technologie, Innovation und Forschung. Gleichzeitig finden sich meist nur aus einer Gesellschaftsgruppe Neuankömmlinge in diesen Sparten. Dabei ist es für Innovation wesentlich, dass alle Geschlechter und Bevölkerungsgruppen mitmischen. Es fehlt jedoch noch immer an jungen weiblichen Interessierten, die sich eine Karriere in der Forschung und Entwicklung wünschen.

Eine neue Studie der Non-Profit-Organisation Yep – Stimme der Jugend ergibt einen starken Unterschied zwischen jungen Frauen und Männern, wenn es um die Begeisterung für Forschung, Innovation und Technologie geht. Mehr als 700 Jugendliche aus Österreich zwischen 13 und 19 Jahren wurden zu einer Zukunft in den Bereichen befragt. Gerade bei Jobaussichten zeigten sich große geschlechterspezifische Unterschiede: Nur 23 Prozent der jungen Frauen gaben an, sich zuzutrauen, in diesen Bereichen zu arbeiten. Dahingegen antworteten 44 Prozent der jungen Männer, dass sie sich selbst in diesen Bereichen sehen können.

Rollenbilder gesucht

Die Befragung zeigte, dass es Mädchen an positiven Beispielen mangelt. Einige berichteten, dass Lehrkräfte, Mitschüler und Familienmitglieder sie entmutigen würden, sich mit Technologie und Forschung zu beschäftigen – denn das sei deren Meinung nach etwas für Jungs. Häufig ergebe sich daraus mangelndes Vertrauen in die eigene Kompetenz. Auch bestehende Geschlechterstereotype würden dazu beitragen, dass kaum junge Frauen einen Job im Innovations- und Forschungsbereich anstreben wollen, sagt Rebekka Dober, Gründerin von Yep. Als Beispiel sieht sie den gerade vergebenen Physiknobelpreis. "Mit einem erschreckend niedrigen Frauenanteil von nicht einmal zwei Prozent in der Kategorie Physik werden jungen Frauen und Mädchen hier sehr wenige Vorbilder präsentiert." (mera, 25.10.2022)