Zivilpolizisten hatten die Aktivistinnen und Aktivisten überführt, bevor sie zur Tat schreiten konnten.

Foto: "Letzte Generation", STANDARD-Bildbearbeitung

Dass aktivistische "Museumsbesuche" für Klimaschützer nicht ohne Folgen bleiben, zeigt ein seit 15. September in Wien aktenkundiger Fall. Fünf Mitglieder der Gruppe Letzte Generation, die in den letzten Wochen mit mehrmaligen Straßenblockaden auf ihre Forderungen ("Tempo 100 auf der Autobahn") aufmerksam machten, hatten auch eine Klebeaktion im Naturhistorischen Museum geplant.

Im Sauriersaal wollte man sich an das Gestänge eines der Dinosauriermodelle kleben und Transparente hissen, wie Martha Krumpeck im STANDARD-Gespräch bestätigt. Dass es nicht dazu kam, lag an Zivilpolizisten, von denen man observiert worden sei, wie die Mitbegründerin des österreichischen Ablegers der Gruppe vermutet.

Anzeige wegen versuchter Sachbeschädigung

Nach der Identitätsfeststellung sei man aus dem Museum eskortiert worden. Auf Anfrage will sich die Landespolizeidirektion aus "einsatztaktischen Gründen" nicht zum Ablauf äußern. Die fünf Aktivistinnen und Aktivisten bekamen eine Anzeige wegen des Verdachts der versuchten schweren Sachbeschädigung. Seitens des Museums wurde, bei allem Verständnis für die Belange der Klimaschützer, außerdem ein lebenslanges Hausverbot gegen drei der Akteure ausgesprochen.

Damit werden die Betroffenen in Wien wohl glimpflicher davonkommen als die beiden Aktivistinnen in London, die sich nach ihrer Suppenattacke auf das Van-Gogh-Gemälde wegen erwiesener Sachbeschädigung des Rahmens und wegen Hausfriedensbruchs verantworten müssen. (Olga Kronsteiner, 18.10.2022)