Aus der Aussage des Thomas Schmid: "Kurz hat mich rund um den Zeitpunkt der Hausdurchsuchungen im Oktober 2021 angerufen und mir gesagt, ich müsse jetzt eine schriftliche Stellungnahme abgeben, wonach er nicht von all diesen Vorwürfen wisse und ich die ganze Schuld auf mich nehmen solle. (...) Er hat zu mir gesagt, ich solle ihm das ‚Kastl‘ herausgeben, damit meinte er die Chats und das Backup. Er meinte, er müsse sich um diese Chats jetzt selber kümmern, weil sonst die ÖVP und das ganze Land den Bach hinuntergehen."

Kurz und seine Partie werden wohl den Bach hinuntergehen.
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Oida. Wenn Kurz untergeht, dann geht das ganze Land unter? Selten zeigte sich politische Egozentrik so deutlich. Aber das war ja das Problem mit der Kurz-Partie, dass die Smartie-Boys sich für die Masters of the Universe, Lizenzausgabe Austria, gehalten haben.

Kurz und seine Partie werden wohl den Bach hinuntergehen. Strafrechtlich gilt selbstverständlich die Unschuldsvermutung. Es sei nur darauf hingewiesen, dass im Fall Grasser eine dichte Indizienkette für eine Verurteilung zu acht Jahren reichte.

Dass die ÖVP mit Kurz untergeht, ist durchaus möglich. Sie hat sich ihm zu Füßen geworfen, ist mit ihm in lichte Höhen gestiegen, dann mit ihm abgestürzt, hat aber bisher nichts daraus gelernt. Für die politische Kultur kann man nur hoffen, dass mit Kurz die fatale Neigung so vieler Österreicherinnen und Österreicher untergeht, auf jugendliche Blender (Haider, Grasser, Kurz) hereinzufallen. (Hans Rauscher, 19.10.2022)