Um in der umkämpften Halbleiterindustrie weiter wachsen zu können, braucht das österreichische Unternehmen Unterstützung.

Foto: Semsysco

Der US-Chipkonzern Lam Research will laut einem Medienbericht das Salzburger Unternehmen Semsysco mit rund 200 Mitarbeitern kaufen. Der Kaufpreis soll mehrere hundert Millionen Euro betragen, berichtete der "Kurier" am Mittwoch online. Die Salzburger entwickeln spezielle Maschinen und Anlagen für die Halbleiterindustrie. Semsysco-Mitgründer und Firmenchef Herbert Ötzlinger bestätigte der Zeitung den beabsichtigten Deal, ganz fix ist dieser aber offenbar noch nicht.

Wachstum

Ötzlinger erklärte dem "Kurier", dass die Transaktion noch an bestimmte Bedingungen geknüpft sei, sodass nicht garantiert werden könne, ob sie wie vorgesehen bis Jahresende abgeschlossen werden kann. Gesellschafter und Geschäftsführung von Semsysco würden demnach den Zusammenschluss begrüßen. "Den nächsten Wachstumsschritt kann die Semsysco allein nicht stemmen, daher haben wir nach einem Partner gesucht", wird Ötzlinger zitiert.

Mit Lam Research erhält Semsysco Zugang zum weltweiten Vertriebs- und Servicenetz des US-Partners. "Das ist eine große Chance, österreichische Technologie weltweit in großem Umfang zu verkaufen, was auch für die Mitarbeiter von Semsysco vorteilhaft wäre", so Ötzlinger. "Es ist nicht geplant, Produktionstätigkeiten aus Österreich weg zu verlagern", versicherte der Firmenchef. Aktuell sind in Salzburg rund 200 Mitarbeiter beschäftigt, eine weitere Niederlassung befindet sich in Singapur.

Lam Research, gegründet 1980 im Silicon Valley, ist einer der größten Zulieferbetriebe in der globalen Halbleiterindustrie. Die Prozess-Maschinen und Anlagen fertigen aus Siliziumscheiben die Mikrochips, die dann in viele Bauteile eingesetzt werden. In Österreich ist der US-Konzern seit 2008 durch die Übernahme der SEZ (Semiconductor-Equipment Zubehör) in Villach präsent, wo rund 600 Mitarbeiter beschäftigt sind. (APA, 19.10.2022)