Die älteste noch erscheinende Tageszeitung der Welt steht vor einem Umbau: "Wiener Zeitung" soll künftig online und monatlich gedruckt erscheinen.

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Wien – Die JournalistInnengewerkschaft übt am Donnerstag in einer Aussendung heftige Kritik an den Umbauplänen der schwarz-grünen Regierung für die "Wiener Zeitung".

"Es ist ein Hohn, wie diese Bundesregierung mit der Redaktionsvertretung umgegangen ist und umgeht und sie dann auch noch davon spricht, das Redaktionsstatut bliebe auch weiterhin bestehen, wenn aus der Tageszeitung ein Monatsblatt plus Online-Ausgabe wird. Das ist ein Todesstoß auf Raten für die ‚Wiener Zeitung‘ und zugleich ein unersetzlicher Verlust für den Qualitätsjournalismus in Österreich", sagt Eike-Clemens Kullmann, Bundesvorsitzender der JournalistInnengewerkschaft in der GPA.

Die Gewerkschaft kritisiert, dass zwar im Zuge der Reform der Medienförderung das Vorhandensein eines Redaktionsstatutes ein Kriterium bei der Vergabe sein soll, die Regierung ein solches Mitspracherecht der Redaktion bei der "Wiener Zeitung" hingegen komplett ignoriere.

Die "Bundesregierung als Eigentümervertreterin der Republik hat dieses Recht mit Füßen getreten", so Kullmann. Die Gewerkschaft prüfe derzeit eine Klagsmöglichkeit gegen den Verstoß des Eigentümers gegen das Redaktionsstatut. (red, 20.10.2022)