Daniel Hammerl hat keinen Zweifel: "E-Autos sind zum heutigen Zeitpunkt definitiv die beste Lösung", wenn es darum geht, das Klima zu schonen und mit Energie sparsam umzugehen. Es sei schon richtig, Elektrofahrzeuge bräuchten viele Ressourcen, aber die bräuchten Verbrenner erst recht. Zudem würden sich E-Autos viel besser fahren: "Wer einmal umgestiegen ist, der will nicht wieder zurück", sagt der langjährige Chef von Tesla-Österreich, der heute bei Vibe Elektromobilität fördert, bei der Videodiskussion "STANDARD mitreden".

Das große Thema in der Debatte: Gehört die Zukunft den E-Autos?

Die Begeisterung Hammerls traf prompt auf Widerspruch. Der Unternehmer Peter Mitterbauer, Chef des österreichischen Autozulieferers Miba, sieht zwar selbst Potenzial in Elektrofahrzeugen. Doch der gewaltige Energiebedarf dafür werde in Zukunft nicht allein durch grünen Strom gedeckt werden können, auch Strom aus schmutzigen Quellen werde eine Rolle spielen. Somit bleibe ein Makel an der Effizienz der E-Autos haften. Statt sich nur auf diesen einen Weg zu fokussieren, sollten Gesellschaft und Politik "technologieoffen" sein, zumal es auch Verbrennungsmotoren gebe, die kein CO2 ausstoßen, wie der Unternehmer sagt – zum Beispiel mit Wasserstoff betriebene Fahrzeuge. Für ganz falsch halte er es, dass die EU ab 2035 Verbrennermotoren bei der Neuzulassung verbieten will.

Was ist günstiger für Konsumentinnen und Konsumenten?

Hier hakte Martin Russ ein, Geschäftsführer von Austria Tech, einer Bundesagentur, die sich mit der künftigen Mobilität beschäftigt: Politik müsse doch Leitlinien vorgeben, und es sei klar, dass die Reise in Richtung elektrischer Fahrzeuge gehe. Und Lina Mosshammer, Expertin für E-Mobilität beim Verkehrsclub Österreich, sagte: Der zusätzliche Strombedarf sei selbst dann, wenn Millionen neue E-Fahrzeuge zugelassen werden, begrenzt. Dennoch müsse Mobilität neu gestaltet werden.

Sehen Sie außerdem im Video: Machen wir uns durch E-Fahrzeuge von China abhängig, weil viele der Rohstoffe für Batterien aus der Volksrepublik kommen? Wann wird es in Österreich genug Ladestationen geben, und warum plädiert Russ hier für mehr Vorgaben des Staates im privaten Wohnbau? Wie sieht der Experte für Fahrzeugantriebe an der TU Wien, Bernhard Geringer, die Zukunft der E-Autos? Können sie sich auch ohne die üppigen staatlichen Förderungen durchsetzen – sind sie gar auf lange Sicht schon günstiger als Verbrenner? Alle Antworten dazu gibt es im Video. (Video: Anna Caroline Kainz, 23.10.2022)