Dabei schaut er doch so nett aus, der James Corden.

"Sei hier Gast" interpretieren einige Stars fälschlicherweise als "Sei hier Last". Bei anderen geht es laut Angestellten aber ums Selbstzubereitete. Wir schauen uns im "Prominenten Platz" wie immer genau an, was da in der Gerüchteküche brodelt.

James Corden hatte kurzzeitig Hausverbot in einem Luxusrestaurant

Die Krux mit der Bekanntheit ist: Man bekommt als Star die besten Tische. Benimmt man sich aber daneben, kriegt es die ganze Welt mit. Diese Wahrheit erlebt gerade James Corden. Am Montag kündigte Restaurantbesitzer Keith McNally auf seinem Instagram-Account an, dass Late-Night-Host Corden im Restaurant Balthazar unerwünscht ist. Corden sei zwar ein sehr begabter Comedian, aber ein "winziger Kretin von einem Mann" und der ausfälligste Kunde seit dem 25-jährigen Bestehen des Restaurants.

Corden soll ein Haar in seinem Essen gefunden haben. Das Personal habe wegen des Missgeschicks um Entschuldigung gebeten, aber Corden sei "sehr gemein" geworden. "Bring uns sofort noch eine Runde Getränke", soll Corden gefordert haben, "und übernimm auch alle unsere Drinks bisher."

Doch es soll laut dem Restaurantbesitzer noch einen Vorfall gegeben haben. Corden habe mit seiner Ehefrau gebruncht – und ein bisschen Eiweiß in ihrem Eigelb-Omelett gefunden. Als die Speise ausgetauscht wurde, seien statt Salat Pommes als Beilage auf dem Teller gewesen. "Wie verrückt!", habe Corden die Kellnerin angeschrien: "Du kannst deinen Job nicht machen! Du kannst deinen Job nicht machen! Vielleicht sollte ich in die Küche gehen und das Omelett selbst kochen!"

Man würde es Corden wirklich wünschen, dass er diesen kurzen Berufswechsel gewagt hätte. Vielleicht hätte er dann besser verstanden, warum Gastro-Berufe so verflucht anstrengend sind. Zehrende Arbeitszeiten, körperliche Anstrengungen, und dann muss man noch freundlich sein zu jedem Lappen, der sich für die Reinkarnation von Charlie Chaplin hält, weil er Im-Auto-Singen zu einer Show gemacht hat.

Jedenfalls hatte Corden Hausverbot im Balthazar. Das entscheidende Wort ist "hatte". Nicht einmal sieben Stunden nach McNallys Instagram-Posting habe sich Corden privat bei dem Restaurantbesitzer entschuldigt. Einige Fragen bleiben ungeklärt. Warum hat McNally auf seinem Instagram-Account verpixelte Fotos von Corden hochgeladen? Warum bestellt man ein Omelett nur aus Eigelben? Und wie viele Kellner werden von nun an aus Solidarität in Cordens Getränke spucken?

Corden ist nicht der einzige Ungustl-Star in Restaurants

Was Cordens Verhalten so berichtenswert macht, ist nicht einmal so sehr, dass er seinen Unmut auf Schwächere abgeladen hat. Es ist auch nicht die Tatsache, dass es wohl zu den dümmsten Entscheidungen gehört, Menschen gegen sich aufzubringen, die einem Essen und Getränke servieren. Es ist vor allem das Auseinanderklaffen zwischen Image und Realität. Inszeniert Corden sich doch in seiner Show als lustiger, netter Kerl, der gerne witzelt, aber nie bösartig wird.

Ein ähnliches Image hat auch Ellen DeGeneres über Jahre gepflegt. Sie hat "Be kind" sogar zu ihrem Motto erklärt. Zu Anfang der Pandemie kamen dann Geschichten an die Öffentlichkeit, die zeigten, dass die nette Ellen eben nicht zu allen so nett war. So berichteten mehrere Angestellte, dass hinter den Kulissen ihrer Talkshow ein toxisches Arbeitsumfeld geherrscht habe.

Corden ist nicht der erste Nette, der eigentlich ein Ungustl ist. Er ist aber auch nicht der erste Star, der sich in einem Lokal danebenbenimmt. Schauspieler John Travolta hat etwa den Ruf, Speisen mehrmals in die Küche zurückzuschicken, wenn sie seinen hohen Anforderungen nicht entsprechen. Schauspieler Jeremy Piven soll statt Trinkgeld einmal eine DVD seiner Serie "Entourage" auf dem Tisch liegen gelassen haben. Von Ariana Grandes schlechtem Benehmen gibt es sogar ein Video. In einem Geschäft leckt sie von Angestellten unbemerkt Donuts auf einem Verkaufstresen ab – die offenbar weiterverkauft worden sind.

TMZ

Doch es geht auch anders. Als eine Kellnerin auf Tiktok über Hailey Bieber sagte, dass sie bei mehreren Zusammentreffen "nicht nett" gewesen sei, antwortete Bieber in einem Kommentar zum Video: "Ich hasse es, dass das deine Erfahrung mit mir war, aber ich bin dankbar, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast, damit ich mich verbessern kann!!! Hoffentlich treffen wir uns wieder, damit ich mich persönlich entschuldigen kann."

Olivia Wildes großartiges Salatrezept

Von Trendrestaurants zu einer selbst zubereiteten Beilage. Olivia Wilde und ihr Ex-Ehemann gerieten in der vergangenen Woche mit Salat in die Schlagzeilen. Die "Daily Mail" veröffentlichte ein Interview mit einer nicht namentlich genannten Frau, die als Kindermädchen für Olivia Wilde und ihren damaligen Lebensgefährten Jason Sudeikis gearbeitet hat.

Die Ex-Nanny erzählt im Interview, dass sich das Paar nicht so freundschaftlich getrennt habe, wie es heute behaupte. So soll Wilde Sudeikis mit Harry Styles, dem Hauptdarsteller ihres Filmes "Don't Worry, Darling", betrogen haben. Sudeikis habe sich persönlich bei ihr ausgeheult, dass Wilde mit einem "speziellen Salatdressing" zu Styles gefahren sei. Er habe sich laut dem früheren Kindermädchen sogar unter Wildes Auto gelegt, damit sie nicht rechtzeitig zu ihrem Salatessen – das ist kein Euphemismus für irgendetwas – mit Styles komme.

Wilde und Sudeikis widersprechen in einer gemeinsamen Erklärung dem ehemaligen Kindermädchen. Die Behauptungen der Ex-Nanny seien "falsch und verleumderisch", und sie führe seit 18 Monaten eine Kampagne gegen das getrennte Paar. "Wir werden uns weiter darauf konzentrieren, unsere Kinder großzuziehen und zu beschützen, mit der ehrlichen Hoffnung, dass sie sich nun entscheidet, unsere Familie in Ruhe zu lassen", schreiben die beiden abschließend.

So ganz ruhen lässt Wilde das Thema aber nicht. Sie postete in ihren Instagram-Storys eine Seite aus Nora Ephrons Buch "Heartburn". Darin beschreibt die Protagonistin, wie sie ihrem betrügenden Ehemann ein Dressingrezept zeigt. Erzählt hier Wilde etwas über die wahren Gründe für die Trennung von Sudeikis? Oder trollt sie uns alle nur? Für Letzteres spricht, dass das Dressing in Ephrons – sehr gutem – Buch ein sehr simples ist: eine Vinaigrette aus Rotweinessig, Olivenöl und etwas Senf. Dafür legt sich doch kein Mensch unters Auto.

Iran: Britney Spears zeigt sich solidarisch

Während die einen mit schlechtem Benehmen und die anderen mit einfachen Rezepten Schlagzeilen machen, nutzt Britney Spears ihre Plattform für die gute Sache. Die Sängerin schreibt auf Twitter, dass sie und ihr Ehemann Sam Asghari sich mit den Demonstrierenden im Iran solidarisieren. Asghari hat selbst iranische Wurzeln und kam in Teheran auf die Welt.

Für die Islamic Republic News Agency (IRNA), die unter staatlicher Kontrolle stehende Nachrichtenagentur des Iran, ist diese simple Solidaritätsbekundung schon zu viel. Sie erinnert in einem eigenen Tweet daran, dass Spears bis vor kurzem unter der Vormundschaft ihres Vaters stand und etwa nicht schwanger werden durfte, obwohl sie sich das gewünscht hatte.

Die IRNA glaubt offenbar, dass sie damit Spears Solidarität in den Dreck ziehen kann. Tatsächlich ordnet die IRNA aber eigentlich nur gut ein, warum Spears eine Expertin für die Wichtigkeit der Selbstbestimmung ist.

Schwarzenegger und Stallone zücken die Messer

Zum Abschluss noch wichtige Erinnerungen zweier Mega-Stars: Denken Sie daran, dass gut gepflegte Freundschaften auch im Alter glänzen.

Denken Sie aber auch daran, dass selbst zwei Action-Schwergewichte wie Arnold Schwarzenegger und Sylvester Stallone keine schönen Halloween-Kürbisse schnitzen können – auch wenn ihre riesigen, gefährlich aussehenden Messer etwas anderes versprechen. (Ana Wetherall-Grujić, 21.10.2022)