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Wien – Erst kürzlich hat ein prominentes Personenkomitee von Politikern und Ex-Politikern an die Bundesregierung appelliert, die Pläne zur Einstellung der Tagesausgabe der "Wiener Zeitung" zurückzunehmen.

Das Komitee fordert, dass die Zeitung für eine Übergangszeit von 18 Monaten in bisheriger Weise weitergeführt wird, und schlägt vor: "In diesem Zeitraum suchen Redaktion (die künftig weitgehend frei von der WZ GmbH und ihrer 'Mediengruppe' agieren können soll) und ihre gewählten Vertreter gemeinsam mit und unter Schirmherrschaft dieses Personenkomitees nach Lösungen für eine Fortführung dieses weltweit einzigartigen Zeitungsprojekts. Die Regierung möge dazu in einen konstruktiven Dialog über alle ernsthaften Vorschläge eintreten."

Unterzeichnerinnen und Unterzeichner

Diese Petition unterstützen nun auch Medienschaffende und Journalistinnen und Journalisten. Unterschrieben wurde sie (Stand Freitagvormittag) von Hans Besenböck, Trautl Brandstaller, Ingrid Brodnig, Christoph Dichand, Susanne Dickstein, Antonia Gössinger, Florian Klenk, Andreas Koller, Daniela Kraus, Eike C. Kullmann, Johannes Kunz, Christoph Kotanko, Herbert Lackner, Othmar Lahodynsky, Paul Lendvai, Rainer Nowak, Christian Nusser, Heinz Nussbaumer, Hubert Patterer, Peter Rabl, Helga Rabl-Stadler, Anneliese Rohrer, Ulla Kramar-Schmid, Gerfried Sperl, Armin Thurnher, Alois Vahrner und Mario Zenhäusern.

"Unverzichtbarer Qualitätsjournalismus"

"Die 'Wiener Zeitung' stellt als älteste noch bestehende Zeitung der Welt ein Kulturgut erster Güte dar. In diesem Zusammenhang sei auch an den großen Dr. Hugo Portisch erinnert, der in seiner letzten Lebensphase in einer Art Vermächtnis mit der Erklärung eine Initiative unterstützte, die 'Wiener Zeitung' zu erhalten und in den Rang eines Weltkulturerbes zu heben", schreiben die Unterzeichner. "Mit ihrer unabhängigen Redaktion hat die Zeitung im Besitz der Republik Österreich Maßstäbe für einen in der Demokratie unverzichtbaren Qualitätsjournalismus in einer zunehmend inhaltlich verarmenden Medienlandschaft gesetzt." (red, 21.10.2022)