Mark (li.) und Dietrich Mateschitz. Im Rampenlicht standen Vater und Sohn nie gerne.

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Wer wird nach dem Tod von Dietrich Mateschitz der neue Kopf von Red Bull? Sein Sohn Mark wurde in Österreich immer wieder gern als möglicher Nachfolger gehandelt. Dass dieser Milliarden Euro erben wird, liegt auf der Hand. Dass er in die Fußstapfen seines Vaters tritt, gilt aber als äußerst unwahrscheinlich.

Viel ist in der Öffentlichkeit nicht über ihn bekannt. Wie der Vater, so hielt auch der Junior sein Privatleben streng unter Verschluss. Bis vor wenigen Jahren kannten ihn Weggefährten unter dem Namen Mark Gerhardter.

Nur sein zweiter Name Dietrich erinnerte an den prominenten Mitbegründer des Red-Bull-Imperiums. Er sollte weitgehend unbeobachtet aufwachsen können. Fotos von ihm sind rar, Interviews mit ihm Mangelware. Auch enge Mitarbeiter des obersten Bullen bekamen ihn kaum zu Gesicht. Freundlich, sympathisch und ruhig im Auftreten sei er, erzählen jene, die ihm zumindest kurz persönlich begegneten.

Neuer Name

1992 als Kind von Anita Gerhardter, einer ehemaligen Stewardess und Skilehrerin, geboren, entstammt er einer früheren Beziehung des Unternehmers. Mateschitz’ einziger Sohn lebte bei seiner Mutter und ging in einem Salzburger Privatgymnasium zur Schule. 2011 maturierte er. Danach folgte ein Studium der Betriebswirtschaftslehre. Ob er dieses mittlerweile abgeschlossen hat, ist nicht bekannt. Nachgesagt wird ihm jedenfalls ein gutes Verhältnis zum Vater.

Als er volljährig wurde, holte ihn dieser in die Mark Mateschitz Beteiligungs GmbH. Seit 2021 ist er ihr Geschäftsführer. Diese hält 34 Prozent an der Immobilienfirma Deaurea. Beteiligt wurde der Junior zudem an der Dietrich Mateschitz Verwaltungs OG. Diese hält 0,5 Prozent der Anteile an der Tauroa GmbH, der Dachmarke für Hotels, Schlösser, Villen und Gasthöfe, die Dietrich Mateschitz vor allem im Murtal um sich scharte. Kurz ins Rampenlicht trat sein Sohn als Chef der Thalheimer Heilwasser GmbH. Die kleine Brauerei nahe Pöls schaffte jüngst den Sprung von der Gastronomie in erste Supermärkte. Operativ ist Mark Mateschitz in ihre Geschicke mittlerweile jedoch nicht mehr involviert.

Seit heuer zählt er zur Führungsriege der Stiftung Wings for Life für Rückenmarkforschung. Bei Red Bull selbst hatte er bisher nichts zu sagen. Ob er in die Zukunft von Red Bull eingebunden wird, darüber wird die thailändische Familie Yoovidhya als Mehrheitseigentümer entscheiden, allen voran ihr Clanchef Chalerm Yoovidhya. (Verena Kainrath, 24.10.2022)