Die Zukunft der Voestalpine sieht laut aktuellem Geschäftsbericht besser aus als erwartet.

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Wien/Linz – Der Stahlkonzern Voestalpine ist zuversichtlicher betreffend seiner Gewinnlage: Das Management hat die Prognose für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) für das Geschäftsjahr 2022/23 auf "2,3 bis 2,4 Milliarden Euro" und somit in etwa auf das Niveau des Vorjahres (2,3 Milliarden Euro) angehoben, wie das Unternehmen am Montag bekanntgab. Zuletzt wurden nur zwei Milliarden Euro erwartet.

Ausblick trotz Unsicherheiten positiv

Bei der Bilanzpräsentation für 2021/22 im Juni war man beim Ausblick auf das Geschäftsjahr 2022/23, das Ende März ausläuft, noch vorsichtiger gewesen und wegen des unsicheren globalen Umfeldes und der internationalen Lieferkettenprobleme von einem Rückgang des Ebitda auf 1,8 bis zwei Milliarden Euro ausgegangen.

Der Ebitda-Ausblick von zuletzt zwei Milliarden Euro beruhte den heutigen Konzernangaben zufolge auf der Annahme einer "starken konjunkturellen Abkühlung in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres". Auf Basis der jüngsten Konjunkturprognosen zeichne sich diese auch tatsächlich ab, "jedoch zeitlich etwas später als von Voestalpine ursprünglich erwartet", teilte das Unternehmen mit.

Weiters unterstütze die geografische und branchenmäßige Diversifikation des Konzerns die aktuell erwartete Ergebnisentwicklung. "Der Vorstand geht davon aus, dass die Marktsegmente Energie, Eisenbahninfrastruktur und Luftfahrt die vorherrschenden positiven Trends auch in dem prognostizierten schwierigeren wirtschaftlichen Umfeld weiter fortsetzen werden", heißt es nun.

Kriegsgeschehen könnte Einfluss haben

Im zweiten Halbjahr 2022/23 sei zudem "mit positiven Einmaleffekten in Höhe von in etwa 120 Millionen Euro aus einem Grundstücksverkauf der High Performance Metals Division in Deutschland" zu rechnen. Die angehobene Prognose inkludiert den Angaben zufolge die Einmaleffekte aus dieser Veräußerung.

Die Einschätzung beinhalte aber keine unerwarteten wirtschaftlichen Verwerfungen aus dem weiteren Verlauf des Kriegsgeschehens in der Ukraine sowie etwaigen Energieversorgungsproblemen in Europa.

Im zweiten Quartal 2022/23 zeichne sich auf Basis vorläufiger Daten ein Ebitda im Rahmen der Markterwartung – rund 550 Millionen Euro – ab. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) des zweiten Quartals wiederum "wird aufgrund außerplanmäßiger Abschreibungen im Bereich der High Performance Metals Division belastet sein und dementsprechend voraussichtlich in einem Bereich von in etwa 200 Millionen Euro zu liegen kommen", kündigte der Konzern weiters an. (APA, 24.10.2022)